Das Stadion im Aspacher Fautenhau bleibt am Samstag leer. Foto: Archiv (Werner Kuhnle/)

Die Partie von Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach gegen Unterhaching wird verlegt. Beim Handball und Basketball sowie im Fußball-Amateurbereich gibt es bislang keine generellen Absagen.

Lokalsport - Das Coronavirus hat mittlerweile auch den regionalen und lokalen Sport erreicht – zumindest spürt man dort die Auswirkungen. Auch Baden-Württemberg hat ja mittlerweile Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern verboten.

Fußball – 3. Liga
Die dritte Fußball-Liga hat am Mittwoch entschieden, den 28. und 29. Spieltag komplett zu verlegen. Davon betroffen ist die ursprünglich für Samstag geplante Begegnung der SG Sonnenhof Großaspach gegen die Spvgg Unterhaching ebenso wie das Auswärtsspiel des Dorfklubs am Mittwoch in Chemnitz. Die Nachholtermine stehen noch nicht fest.

Der Ausschuss 3. Liga, der sich zum großen Teil aus Klubvertretern zusammensetzt, möchte die Austragung von „Geisterspielen“ vermeiden. Hintergrund sei „die besondere wirtschaftliche Sensibilität in der 3. Liga“. Demnach würden die Einnahmen aus dem Spielbetrieb im Schnitt rund 20 Prozent der Etats ausmachen. „Alle Beteiligten sind sich dabei im Klaren, dass die weiteren Folgen des Coronavirus‘ auf den Spielbetrieb der laufenden Saison noch nicht in vollem Umfang abzusehen sind“, heißt es in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Das weitere Vorgehen werde am Montag in der Versammlung mit den Vereinen abgestimmt.

Fußball – Amateurbereich
Doch was ist mit dem Amateurbereich? Am Mittwochnachmittag fand dazu eine Präsidiums-Sitzung des Württembergischen Fußballverbandes statt. Am Abend gab es dann eine Pressemitteilung. In der heißt es, dass alle Vereine aufgefordert sind, aktiv zu prüfen, ob ein Spieler aus einem Risikogebiet zurückgekehrt ist. Sei ein solcher Fall gegeben, „kann mit dem Spielgegner Kontakt aufgenommen werden, um sich auf eine Spielverlegung zu verständigen. Im Fall der Einigung sind die Staffelleiter angewiesen, entsprechend zu verlegen. Wir bitten die Vereine hierbei um ein faires und verantwortungsbewusstes Miteinander“. Zudem gelte, dass im Fall eines Spielers mit diagnostizierter Corona-Infektion der Staffelleiter zu informieren sei, der dann das betreffende Spiel verlegt. „Darüber hinaus wird der Spielbetrieb in den Amateur-Spielklassen bis auf weiteres fortgesetzt“, stellt der Verband klar.

Für diejenigen Spielklassen mit höherer Zuschauerzahl ab der Oberliga Baden-Württemberg aufwärts gelten für die Durchführung von Sportveranstaltungen die Anordnungen der lokalen Behörden, stellt der Württembergische Fußballverband klar. „Die Vereine der Oberliga-Baden-Württemberg haben sich heute in enger Abstimmung mit der Spielkommission für den weiteren Saisonverlauf 2019/20 mehrheitlich auf Folgendes verständigt: Bis auf weiteres richten die Heimvereine in der Oberliga Baden-Württemberg ihre Spiele exakt unter den durch die jeweiligen Behörden verfügten Bedingungen aus. Ein genereller Ausschluss von Zuschauern aus den Stadien der Oberliga Baden-Württemberg durch die drei Fußballverbände unabhängig von behördlichen Anordnungen erfolgt nicht“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Handball
In die Beilsteiner Langhanshalle, in der am Sonntag die Frauen der SG Schozach-Bottwartal ihr Drittligaspiel gegen den TV Möglingen austragen wollen, passen selbst dicht gedrängt keine 1000 Zuschauer. „Nach aktuellem Stand findet das Spiel statt“, erklärt daher Michael Gramsch, Sportlicher Leiter der SG-Frauen am Mittwochnachmittag.

Nun läuft die 3. Liga unter Regie des Deutschen Handballbundes (DHB). Für die anderen Ligen, in denen die Vereine aus unserem Verbreitungsgebiet aktiv sind, ist der Handballverband Württemberg (HVW) zuständig. „Es gibt noch keine generelle Vorgabe für den Sport am nächsten Wochenende. Diese erwarten wir bis spätestens Freitag“, heißt es dazu von HVW-Präsident Hans Artschwager, auf der Verbands-Homepage. Er hält aber fest: „Sofern Behörden Vorgaben machen (diese variieren je nach Region/Kreis/Stadt) haben diese Priorität. Sollte eine Gemeinde, eine Stadt oder ein Kreis Spielverbote verhängen, so sind die betroffenen Spiele abzusetzen.“ Analog gelte dies bei Beschränkungen der Teilnehmer- beziehungsweise Besucherzahl.

Veranstaltungen, bei denen kein sportlicher Wettkampf (Tabelle) im Vordergrund stehe, würden vorerst abgesetzt – so der Endspieltag um die württembergischen Meisterschaften der Jugend, der HBW-Pokal, die HVW-Pokal-Final Fours sowie die HVW-Sichtungen. „Weitere können folgen. Über einen Abbruch der Spielsaison 2019/20 ist NICHT entschieden. Auch über ,Geisterspiele’ ist NICHT entschieden“, so Artschwager weiter.

Und was passiert, wenn in einer Mannschaft die Hälfte der Spieler unter Quarantäne steht, weil sie zum Skifahren in Südtirol waren? Oder wenn gar ein Spieler mit dem Coronavirus infiziert ist und Kontakt zu seinen Kollegen hatte? „Ganz klar: Auch in solchen Fällen setzen wir die Partie erst einmal ab“, sagt HVW-Geschäftsführer Thomas Dieterich.

Basketball
Vom Basketballverband Baden-Württemberg (BBW) heißt es: „Es gibt aktuell keinen Grund, den Spielbetrieb einzustellen.“ Man beobachte aber die Entwicklung. „Stand heute gehe ich jedoch davon aus, dass am Wochenende gespielt wird – mit Betonung auf ,Stand heute’“, sagt BBW-Geschäftsführer Christoffer Mörbe am Mittwochnachmittag.

Dart
Abgesagt wurde das BWDV-Ranglistenturnier im Dart, das am 21./22. März im Affalterbacher Schützenhaus vom DC Wolfsölden ausgerichtet werden sollte.