Die Feuerwehr konnte verhindern, dass die Bewohner des Hauses verletzt werden. Foto: Feuerwehr Oberstenfeld

Vermutlich war es eine fehlgeleitete Silvesterrakete, die einen Holzstapel in Brand gesetzt hat. Die Flammen gingen auf die Garage über und das Wohnhaus drohte Feuer zu fangen.

Oberstenfeld - In Oberstenfeld stand in der Silvesternacht gegen 2 Uhr eine Garage in Flammen. Das teilt die Polizei am Neujahrsmorgen mit. Bereits drei Minuten nachdem der Alarm eingegangen war, sind die ersten zwei Fahrzeuge auf dem Weg zu dem Brand im Oberstenfelder Wartbergweg. Das berichtet der Kommandant Jürgen Beck am Neujahrsmorgen auf Anfrage unserer Zeitung. Er ist stolz auf seine Wehrleute: „Eine Supertruppe“. Und die hat alle Hände voll zu tun, als sie das Szenario antrifft. Denn die Haustüre des Einfamilienhauses steht bereits in Flammen. Das Feuer war von dem angrenzenden Garagengebäude auf das Haus übergegangen. So berichtet es der Kommandant Jürgen Beck. „Die Rollläden an dem Haus waren bereits geschmolzen und mehrere Fenster von der Hitze zu Bruch gegangen“, so Beck weiter. Es braucht nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, dass die Bewohner des Hauses in großer Gefahr waren. Nach Informationen des Kommandanten waren die älteren Leute bereits im Bett, als das Feuer ausbrach. Der Mann hatte offenbar ein Knistern gehört und beschlossen, draußen nach dem Rechten zu sehen. „Zum Glück hat er die Terrassentür benutzt und nicht die Haustüre, sonst wären ihm die Flammen entgegengeschlagen“, kommentiert Beck. Die Feuerwehr und die Polizei rekonstruieren das Geschehen so: Vermutlich hatte sich eine fehlgeleitete Rakete in den Holzstapel an der Garagenwand des Einfamilienhauses im Wartbergweg verirrt und dort einen Brand ausgelöst – der Holzstapel fing Feuer. Dieser Stapel stand nach Auskunft der Polizei unter dem Schleppdach einer Garage neben dem Wohnhaus. Die Flammen, die aus dem Holzstapel schlugen, gingen auf die Garage über, die dadurch ebenfalls Feuer fing. Ein Anwohner hatte den Brand bemerkt und die Feuerwehr gerufen, kurz darauf auch der Bewohner des Hauses selbst, berichtet die Feuerwehr. Jürgen Beck ist sich „zu 95 Prozent sicher“, dass der Brand von einer Silvesterrakete ausgelöst worden war und dass die Bewohner des Hauses diese Rakete nicht selbst abgefeuert haben.

Die Feuerwehr Oberstenfeld war mit sechs Fahrzeugen und insgesamt 38 Wehrleuten vor Ort. Um die Glutnester in der Garage löschen zu können, mussten die Einsatzkräfte das Dach des Gebäudes abdecken. Die Feuerwehrleute brachten dabei auch ein Auto, das sich in der Garage befand, und ein Motorrad ins Freie und damit in Sicherheit. Auch zwei weitere Wagen, die vor dem Anwesen geparkt waren, wurden weggefahren – die Besitzer waren herbeigeeilt und übergaben der Feuerwehr die Schlüssel, so Beck weiter. Gegen 5 Uhr in der Früh war die Sache für die Feuerwehr Oberstenfeld erledigt. An der Garage und dem Wohnhaus war nach ersten Schätzungen ein Schaden in Höhe von mindestens 50 000 Euro entstanden, berichten Polizei und Feuerwehr. Bereits am Silvesterabend waren die Wehrleute ausgerückt, um eine Wohnung in Gronau zu öffnen – dort fanden sie eine leblose Person, die vermutlich eines natürlichen Todes gestorben war, so Kommandant Beck.

Weil die Oberstenfelder Wehrleute schnell erkannt hatten, dass sie mit dem Brand gut zurechtkommen, mussten sie die freiwillige Feuerwehr aus Marbach nicht zur Hilfe holen. Somit hatten der Marbacher Kommandant Alexander Schroth und seine Helfer „ein ganz ruhiges Silvester und einen friedlichen Jahreswechsel“, so der Feuerwehrchef. Lediglich zu einem Feuer in einem Gartengrundstück zwischen der Schillerstadt und Poppenweiler war die Marbacher Wehr am Montagabend gerufen worden. Dort hatte der Besitzer eines Gartengrundstückes verbotenerweise mit Grünabfällen ein Feuer gemacht und aufmerksame Bürger hielten dies für einen offenen Brand. Obwohl die Feuerwehr ausgerückt war, musste der Gartenbesitzer das Feuerchen selbst ausmachen. „Dafür sind wir nicht zuständig“, so Schroth. Um die rechtlichen Konsequenzen kümmerte sich dann die Polizei, die dazu gerufen worden war.