Die Gemeinde Mundelsheim bietet auch 2020 wieder ihre Ferienbetreuung im Kindergarten Seelhofen an.
Mundelsheim - Eltern wurden in diesem Jahr durch die Corona-Pandemie besonders gefordert. Durch die Schließung von Schulen und Kindergärten ist oftmals der Jahresurlaub schon aufgebraucht und auch die Kurzarbeit endet nach und nach. Da ist es eine echte Herausforderung, dass gerade jetzt die Sommerferien starten und überbrückt werden müssen – und das zum Großteil ohne die vielerorts bewährten Freizeiten und Angebote. Eine Lösung für dieses Problem gibt es in Mundelsheim: Die Sommerferienbetreuung, die es schon über zehn Jahre gibt, wird nämlich auch 2020 wieder von der Gemeinde angeboten und ist seit 10. August in vollem Gange.
Und auch am Donnerstagmorgen herrscht schon wieder ordentlich Trubel in und um den Kindergarten Seelhofen. „Mädels, kommt ihr zum Frühstücken?“, ruft Erzieherin Beate Wetzel in Richtung des Bastelraums. Zeitgleich strömt aus dem Garten eine weitere Kinderschar ins Haus. Vesperboxen ausgepackt und schon wird losgefuttert. Rund 20 Kinder ist die Gruppe stark. Manche bleiben gleich die komplette Zeit bis zum 28. August, andere kommen nur wochenweise. Immer sind die Kapazitäten so gut wie ausgebucht, weiß Wetzel: „Viele Eltern sind sehr froh, dass eine Betreuung angeboten wird und sie flexibler sind. Gerade dieses Jahr.“ Der Zeitraum wurde so ausgewählt, dass die Schließtage der anderen Kindergärten gut abgedeckt werden. Angemeldet werden kann Mundelsheimer Nachwuchs im Alter von 3 Jahren bis zur 4. Klasse. „Manche kommen schon seit vielen Jahren jeden Sommer“, weiß Beate Wetzel.
Das liegt auch am Konzept, denn die Kinder dürfen sich bei der Betreuung weitgehend frei entfalten. „Es darf einfach frei gespielt werden“, so Beate Wetzel. „Wir Betreuer haben aber immer Ideen im Hinterkopf, um Impulse zu liefern.“ Mit ihr kümmern sich Nicole Bregler sowie Alina Färber und Paul Lambart derzeit um die Schützlinge. Lambart ist extra vor Ort, um einen Jungen mit Down-Syndrom zu unterstützen. Neben der Bauecke gibt es auch Kreativangebote. Bisher sind schon Windlichter, Bügelperlenbilder oder auch Wunderblüten entstanden, „Der Renner sind aber selbst gemachte Armbänder“, hat Beate Wetzel festgestellt.
Bedingt durch die Hitze waren aber vor allem die beiden Planschbecken mehr als beliebt. „Wir haben eine Wasserschlacht gemacht“, erzählt Felix begeistert. Andere Kinder haben gemeinsam im Sandkasten mit Hilfe von Planen eine Seenlandschaft entstehen lassen – inklusive Röhren, die das Wasser weiterleiten. Maja hat passend dazu eine Eisdiele ins Leben gerufen, an der es alle möglichen Sorten aus Sand in der Waffel zu verkosten gibt. Und Fabian hat ein besonderes Experiment fasziniert: „Wir haben Eiswürfel gemacht und sie in das Wasser gelegt.“ Das sorgte nicht nur für Extra-Abkühlung sondern lieferte in unbeobachteten Momenten auch gleich eine erfrischende Wurf-Munition. Eine ganz andere Lieblingsbeschäftigung hat Julius für sich gefunden: „Ich klettere auf dem Gerüst und dem Kletterbaum.“ Zum Abschluss des Vormittags gibt es immer noch eine gemeinsame Geschichte, „zum Runterkommen“.
Die Corona-Verordnung ist natürlich auch hier wieder zu spüren – allerdings nur am Rande: Händewaschen ist Pflicht ebenso wie ein Mund-Nasen-Schutz beim Bringen und Abholen der Kinder. Zudem bringt jeder sein eigenes Vesper mit. „Das ist aber auch schon in den Vorjahren eigentlich immer so gewesen“, weiß Beate Wetzel. Zudem müssen die Eltern noch per Unterschrift bestätigen, dass ihre Kinder zuletzt fit und gesund gewesen sind. „Und wir führen eine genaue Anwesenheitsliste für jeden Betreuungstag.“
Eine weitere Liste hängt direkt am Eingang aus. Auf dieser haben die Kinder ihre Wünsche für Ferien notiert, darunter auch ein Spaziergang an den Neckar. Auf Ausflüge wurde bisher jedoch verzichtet, das habe aber eher an der Wärme gelegen: „Wir gehen auch mal im Ort spazieren.“ Ein anderer Wunsch erfüllt sich dafür schon am Mittag: ein Eis schlotzen.