Feierabend zum Jahresbeginn: Bei einem Gläschen Wein oder einer Tasse Glühwein und guten Gesprächen kommt man zusammen. Foto: avanti

Gemütliche Lagerfeuerstimmung hat wieder einmal beim FEIERabend im Weingut Gemmrich geherrscht.

Beilstein-Schmidhausen - Wenn Familie Gemmrich den „FEIERabend“ einläutet, wird es im Weingut in Beilstein-Schmidhausen richtig turbulent. Alle Hände voll zu tun hatten die Helfer bei der Abendveranstaltung am Freitag im Hof des Familienweinguts im Beilsteiner Teiort.

Gemmrichs Weine und Edelbrände kennt man auch außerhalb des Bottwartals. Die Bekanntheit verstärkt haben dürfte der Jungwinzerpreis Baden-Württembergs im Frühjahr vergangenen Jahres für Anja und Simon Gemmrich (wir berichteten). Dieser Erfolg zieht an. Die Menschen aus der Region fühlen sich verbunden und kommen zu Glühwein, Roter Wurst und Stockbrot am Lagerfeuer in offenen Feuerschalen. Vom Andrang war selbst Bernd Gemmrich, Seniorchef des Weinguts, überrascht, denn „dass es so viel Stau gibt, hätte ich nicht gedacht!“. Bis weit hinaus auf die Straße warteten die Besucher und standen an.

Familie Ehnle – gerade von Untergruppenbach in den Beilsteiner Teilort Schmidhausen gezogen – kam mit Tochter und genießt die Lagerfeuerromantik beim FEIERabend auf dem Weingut Gemmrich. Eine Gruppe Mountainbiker aus Oberstenfeld, die sich vom Radeln und als Familien kennen, unterhalten sich prächtig. Die Töchter Emma, sieben Jahre, und die gleichaltrige Lara freuen sich auf ihr selbst gebackenes Stockbrot. Lara findet „das toll“ und hält mit viel Kraft den sie deutlich überragenden Stock fürs Brot. Eine weibliche Fraktion der „Swinging Voices“ kam zum Glühwein aus Gronau und genoss vor allem gute Unterhaltung.

Der Andrang im Weingut zeigte wieder einmal, wie wichtig so eine Prämierung und die dahinter stehende Leistung für die Jungwinzer ist – wie auch für die Region. Dazu gehört eine Menge Gespür. Vater Bernd bewies das, indem er vor beinahe zwei Dekaden als Pionier mit dem Anbau pilzresistenter Sorten begann. Das erfordert weniger Eingriffe und Pflanzenschutz, heute aktueller denn je.

Tochter Anja hatte eine glückliche Hand, suchte mit der Schwarmintelligenz sozialer Medien gekonnt nach der richtigen Namensgebung. Damit schafft sie gerade für jüngere Menschen gekonnt den Zugang zum Thema Wein. Denn, so Bernd Gemmrich, „der Erfolg entscheidet sich heute bei der Vermarktung. Guter Ausbau wird schon automatisch erwartet.“

Dafür steht Sohn Simon. Er bringt viele neue Ideen ein, experimentiert und erprobt unablässig. Im Klimawandel sieht er nicht nur Risiken, sondern an vielen Stellen „ganz neue Chancen“. Mutter Petra ist überall dezent im Hintergrund präsent und schafft damit viel Raum für den Nachwuchs.

Die Gäste am Freitagabend honorierten das und nutzten rege die Kontaktmöglichkeiten zu Freunden, Nachbarn und vielen neuen Menschen bei einem gemütlichen Abend mit Lagerfeuerromantik, Glühwein und Stockbrot.