Patrick Sirch (links im Kopfballduell mit Marbachs Nicolas Lach) hat das entscheidende 3:0 für den GSV Pleidelsheim erzielt. Foto: avanti

Der GSV Pleidelsheim gewinnt das Derby in der Kreisliga A1 Enz-Murr beim FC Marbach mit 3:0 (1:0).

Marbach - Am Ende waren sich alle einig: Der GSV Pleidelsheim hat das Derby in der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr beim FC Marbach absolut verdient gewonnen, mit 3:0 (1:0) vielleicht ein wenig zu hoch. „Aber gegen diese starke Mannschaft, bei der jeder Standard brandgefährlich ist, zu null zu spielen – da muss ich den Hut vor meiner Mannschaft ziehen“, freute sich GSV-Coach Roberto Raimondo nach der Partie.

Diese hätte vielleicht einen anderen Verlauf genommen, hätte der Schiedsrichter in der 23. Minute ein Tor für den FC Marbach gelten lassen. Pierre Fees hatte nach einer Hereingabe von Nicolas Lach den Ball aufs Tor gebracht, GSV-Keeper Manuel Michler wehrte ab, Baldino Oliveri drückte anschließend den Ball über die Linie. Doch der Unpartei-ische hatte ihn im Abseits gesehen. „Das war niemals Abseits. Ich stehe zwei Meter vor dem Tor – Baldino kann gar nicht näher gewesen sein“, sagte Fees später, ärgerte sich aber am meisten, „dass ich den Ball nicht direkt reinmache. Dann gibt es keine Diskussionen.“ Roberto Raimondo räumte ein, dass sein Team in dieser Situation das nötige Glück hatte, „aber wir haben in dieser Saison auch schon oft Pech mit solchen Entscheidungen gehabt. In dieser Liga werden solche Abpraller häufig abgepfiffen.“

Für den FC umso ärgerlicher war, dass sich Robin Bender bei seinem Führungstreffer (32.) für die Pleidelsheimer zumindest haarscharf an der Abseitsgrenze befand. „Das ist schon bitter, wenn kurz hintereinander zwei 50:50-Situationen gegen einen gepfiffen werden“, fand Patrick Pfisterer, der den an diesem Tag privat verhinderten FC-Trainer Niko Koutroubis vertrat.

Letztlich musste aber auch er einräumen, dass die Pleidelsheimer an diesem Tag insbesondere vor dem Tor die abgezocktere Mannschaft waren. „Endlich! Die Jungs lernen dazu“, freute sich Roberto Raimondo. Dass auch die beiden weiteren Tore nicht unumstritten waren, störte ihn dabei wenig. So monierten die Marbacher vor dem 0:2 von Manuel Schneider (68.) ein Pleidelsheimer Handspiel, „dem 0:3 geht ein klares Foul voraus“, beurteilte Pfisterer die Entscheidung durch Patrick Sirch in der 79. Minute. Doch Pierre Fees stellte nochmal klar: „Es lag sicher nicht am Schiedsrichter. Wir waren nicht gut genug.“ Und in der Schlussphase war der Unparteiische noch gnädig, dass er Baldino Oliveri nicht vorzeitig zum Duschen schickte – Anlass dazu hätte er gleich zweimal gehabt. Einer unnötig hektischen Schlussphase, während derer es am Spielfeldrand unter den Zuschauern schier zu Handgreiflichkeiten kam, folgte noch ein kurzer verbaler Schlagabtausch nach dem Abpfiff. Kurz darauf hatten sich die Gemüter aber wieder beruhigt und die GSVler fuhren mit drei Punkten nach Hause. FC Marbach:
Forisch – Sangare, Seker, Oliveri, Feilner (71. Linke) – Lach (46. Danner), Maier (58. Grätz), Zieba, Ferreira – Fees, Misimi. GSV Pleidelsheim:
Michler – Pace, Cardinale, K. Sirch, Weiden (77. J. Schneider) – Hachmann (59. Singer), Pfeiffer (82. Bürgstein), Strigaro, M. Schneider – Bender, P. Sirch.