Die Besucher haben sich für die Sause wieder originelle Verkleidungen ausgedacht. Foto: /vanti

Die Blau-Weiß-Party des TSG Steinheim war wieder ein großer Erfolg. Die Blankensteinhalle war ausverkauft, und die Veranstalter hätten für die Faschingsfete noch viel mehr Tickets unters Feiervolk bringen können. Sorgen bereitet nur die Personalknappheit.

Steinheim - Ein buntes und schrilles Völkchen verwandelte die Blankensteinhalle am Samstag in eine Partymeile. Junge Erwachsene in origineller Bekleidung feierten bis in die frühen Morgenstunden und schwangen das Tanzbein zu launigen Coversongs, die die Band Campus auf der Bühne zum Besten gab. Ein Mann sah aus wie Schlagersänger Michael Wendler, ein anderer glich dem bekannten Filmpiraten Jack Sparrow nahezu bis aufs stark verfilzte Haar. Vor der Bühne hüpften einige Astronautinnen herum. Und eine Kuh mit Vollbart. Und eine Banane. Es herrschte famose Stimmung.

Doch genau dafür ist die Blau-Weiß-Party, die die Jugendfußballabteilung der TSG Steinheim alljährlich auf die Beine stellt, ja mittlerweile bekannt. Zum 14. Mal fand die beliebte Faschingsveranstaltet an diesem Wochenende statt. Und abermals war sie restlos ausverkauft. „Nach sechs Tagen Vorverkauf waren alle 520 Karten weg“, sagt Jugendspielleiter Jochen Brauchle. „Theoretisch könnten wir noch viel mehr Tickets loswerden, aber da ist die Kapazitätsgrenze der Halle erreicht.“

Er und Jugendleiter Mark Schmidmaier gehören zum Organisatorenteam der Veranstaltung. Über die fantasievolle Kostümauswahl der Partybesucher staunen sie. Viele Leute verkleiden sich eben nicht als die für Fasching typische Hexe oder als den klassischen Indianer. Stattdessen, berichtet Jochen Brauchle, habe er beispielsweise schon Schlümpfe und Minions entdeckt. Mark Schmidmaier berichtet von einer Gruppe, die die Filmreihe „Tribute von Panem“ zum Motto hatte. Insbesondere die Sportmannschaften wählten bei der Kostümierung häufig ein gemeinsames Thema.

Natürlich veranstaltet der TSG die Blau-Weiß-Party nicht nur, um auf Kostümschau zu gehen. Dafür bedeutet sie zu viel Arbeit. Um die Kosten der Jugendfußballabteilung zu decken, ist der Verein auf die Feier angewiesen. Der komplette Erlös landet in der Kasse für den kickenden Nachwuchs. Eltern der Spieler, ehemalige Jugendspieler, Bekannte und Freunde der TSG packen dafür mit an. Rund 40 freiwillige Helfer sind an diesem Abend vor und hinter den Theken im Einsatz. Leider werde es immer schwieriger, die Schichtpläne zu füllen, bedauert Mark Schmidmaier. Doch er weiß: „Dieses Problem haben andere Vereine auch.“

Die feierwütigen Narren bemerken von der Personalknappheit offenbar nichts. Bis zwei Uhr in der Früh lassen sie sich von der Livemusik mitreißen. Die Band Campus hat Erfahrung, was die Blau-Weiß-Party angeht. Seit mehreren Jahren treten sie hier auf und heizen der Menge jedes Mal ein. Die Organisatoren der Veranstaltung wissen um die Beliebtheit der Musiker. Junge Leute aus der Gegend, die auswärts studieren, legten etwa ihren Heimatbesuch absichtlich auf dieses Wochenende. Nicht nur wegen der Blau-Weiß-Party, sondern gerade, weil dort Campus auftritt. Aus diesem Grund wollen die Veranstalter bei der Band aus dem Bottwartal bereits jetzt fürs nächste Jahr anfragen. Schließlich soll auch in 2021 in der Steinheimer Blankensteinhalle wieder Fasching sein – sofern sich denn ausreichend Helfer für die Schichtpläne finden . . .