Eine der letzten Veranstaltungen der Carnevalsfreunde Murr – die Prunksitzung im Februar 2020. Foto: Archiv (avanti)

Im kleinen Kreis werden die Carnevalsfreunde am 11.11. das Murrer Rathaus erobern. Das Landesnarrentreffen Steinheim fällt erneut aus.

Murr/Steinheim - Tröööt! Die fünfte Jahreszeit beginnt. Der 11.11. läutet sie ein – und es geht pandemiebedingt mal wieder nichts. Beziehungsweise nicht viel. „Planen ist schwierig“, sagt Sibylle Szüsz, zweite Vizepräsidentin der Carnevalsfreunde Murr. Der Rathaussturm findet zwar statt, allerdings im allerkleinsten Kreis, mit Abstand, 2G und ohne die Öffentlichkeit. „Der Bürgermeister Torsten Bartzsch will uns die Schlüssel freiwillig überlassen“, hat Sibylle Szüsz erfahren. Nach der ausgefallenen Kampagne 2020/2021 scheine ihm doch etwas zu fehlen.

Aber mit der Schlüsselübergabe im Rathaus erschöpfen sich die Pläne der Murrer Carnevalsfreunde auch schon. „Alles weitere diese Saison wird noch offen gehalten“, sagt die zweite Vizepräsidentin. Klar, es gibt grobe Planungen. Aber letztlich müsse man abwarten. Einen Faschingsumzug mit Absperrgitter, wie es der Verband vorsieht, könne man nicht umsetzen. Und auch bei den anderen Veranstaltungen – vom Kinderfasching über die Prunksitzung bis zur SchmoDo-Party – werde es schwierig. „Wir haben Hoffnung in unterschiedlichen Prozentzahlen“, sagt Sibylle Szüsz. „Eine Pandemie ist einfach nicht geeignet für unsere Materie.“

Kein Schwund bei den Garden

Alles sei ein wenig traurig. Aber es gibt auch Positives zu vermelden. Alle Mitglieder haben den Carnevalsfreunden bisher die Treue gehalten und es gab keinen Schwund in den Garden – „obwohl die Kinder und Jugendlichen für nichts trainieren“, wie es Sibylle Szüsz ausdrückt. Ein Auftritt stehe ja momentan in weiter Ferne.

Auch das Landesnarrentreffen ist wieder ein gutes Stück weiter in die Ferne gerückt. Ursprünglich für 2021 geplant, wurde es ein Jahr geschoben, um nun 2023 stattfinden zu können. „Alle guten Dinge sind drei“ lautet das Motto für die Großveranstaltung, die der Fasnetsverein Steinheim bereits im August wieder neu terminiert hat. „Sonst hätten wir wieder Kosten im Vorfeld gehabt“, sagt Dany Arnold, der Vorsitzende des Vereins. „Mit der Werbung und den Grafik-Dingen sind wir da beim ersten Mal richtig aufgelaufen.“

Das soll diesmal nicht passieren, daher die frühzeitige Verschiebung auf 2023. Außerdem: „Wir wollen ein Landesnarrentreffen mit Herz. Nicht mit Abstand.“ Dass das übernächstes Jahr klappen könnte, hält Dany Arnold für realistisch.

Flexibilität gefragt

Was die Veranstaltungen 2022 angeht – die Gloschd’r Hexa starten am 6. Januar in die Saison – will man seitens des Vereins noch abwarten. Alles werde sehr kurzfristig geschehen, Flexibilität sei gefragt. Eine „klassische Fasnet wird es auch 2022 nicht geben“, ist sich Dany Arnold sicher. „Es geht los, aber mit deutlich angezogener Handbremse.“