Eigentlich sollten sich am Schlössle viele Menschen entlangschieben. Doch es konnten am Samstag keine Buden aufgebaut werden. Foto: /avanti

Der Weihnachtsmarkt in Höpfigheim kann an diesem Samstag, 14. Dezember, nicht stattfinden. Der Wind wehte am Morgen zu stark, die Pavillons standen nicht mehr sicher. Am nächsten Sonntag, 22. Dezember, werden die Beschicker von 11 bis 19 Uhr einen neuen Versuch unternehmen.

Steinheim-Höpfigheim - Am Ortseingang wurde in Höpfigheim noch mit einem Schild dafür geworben, dass am Samstag zwischen 14 und 22 Uhr der Weihnachtsmarkt über die Bühne gehen sollte. Doch dazu kam es nicht. Die Veranstaltung, die im bezaubernden Ambiente des Schlosshofs geplant war, musste am Morgen kurzfristig abgesagt werden. Der heftige Wind machte den Organisatoren Roland Heck und Monika Michelfelder einen dicken Strich durch die Rechnung.

„Der Markt kann nicht stattfinden“, erklärte Heck kurz vor 9 Uhr am Telefon. „Uns fliegen hier die Pavillons um die Ohren“, fügte er hinzu. Teilweise seien die Stände mit bis zu 150 Kilogramm schweren Gewichten belastet worden. Doch auch das habe nicht geholfen. Aus Gründen der Sicherheit musste deshalb die Reißleine gezogen werden. Der Wind habe morgens schon mit 35 Kilometern pro Stunde durch die Gassen gepfiffen, sagte Monika Michelfelder. Und die Prognose des Wetterdienstes, bei dem sie eigens angerufen hatte, verhieß nichts Gutes: Auf rund 75 bis 80 Stundenkilometer sollte die Geschwindigkeit zum Mittag anschwellen. Mit noch höheren Zahlen operierte der Oberstenfelder Wetterexperte Yannick Garbe. Er vermeldete am Samstagmorgen, dass zwischen 9 und 12 Uhr ein Sturmfeld die Region überquere. „Im Bottwartal muss dabei mit schweren Sturmböen gerechnet werden, Windgeschwindigkeiten bis zu 100 Kilometern pro Stunde sind möglich. Der Aufenthalt unter Bäumen und in Wäldern sollte vermieden werden“, erklärte er. Angesichts solch trüber Aussichten habe man sich per Mehrheitsbeschluss darauf verständigt, den Budenzauber abzublasen, sagte Monika Michelfelder. Nur die Feuerwehr ließ sich von den Mächten von oben nicht beirren und verkaufte Glühwein. Allerdings konnten sich die Floriansjünger in ihr Magazin gleich um die Ecke zurückziehen. Der GSV kündigte zudem am Vereinsheim eine Weihnachtsmarktparty von 18 bis 22 Uhr an.

Für den eigentlichen Weihnachtsmarkt auf dem Schlosshof stand die Idee einer Verlegung auf den Sonntag im Raum. Doch das sei so kurzfristig nicht zu machen gewesen, bedauerte Roland Heck. Für das Event benötige man eine Umleitung und man habe für den Sonntag keine entsprechende verkehrsrechtliche Genehmigung. Eine solche will man nun aber für den nächsten Sonntag, 22. Dezember, einholen. An diesem Termin soll die zehnte Auflage des Events nämlich nun nachgeholt werden. Darauf verständigten sich die Beschicker gegen 14 Uhr im Rahmen einer kleinen Diskussionsrunde. Zunächst wurde auch kurz über den kommenden Samstag nachgedacht. Doch dann hätte sich der Weihnachtsmarkt mit der Feuerzangenbowle in Steinheim überschnitten. Das wollte man tunlichst vermeiden. So fiel die Wahl auf den Sonntag, an dem der Budenzauber um 11 Uhr beginnen soll. Um 19 Uhr werden die Stände wieder geschlossen – so das Landratsamt in Ludwigsburg nichts einzuwenden hat. Der Bürgermeister Thomas Winterhalter versicherte, dass man sich gleich am Montag um die Genehmigung kümmern werde. „Ich kann aber nichts versprechen“, betonte er.

Der Sturm hatte am Samstag nicht nur bittere Konsequenzen für den Markt in Höpfigheim. Auch der Polizei und der Feuerwehr beschwerte er mehr Arbeit, als den Einsatzkräften lieb gewesen sein dürfte. Im ganzen Landkreis und dort dann auch im Raum Marbach seien viele Bauzäune umgefallen und Bäume umgeknickt, berichtete ein Sprecher des Polizeipräsidiums. Verletzt wurde aber nach ersten Erkenntnissen zum Glück niemand. „Es ist nichts Außergewöhnliches passiert“, konstatierte der Polizeisprecher am Samstagnachmittag, als sich das Wetter wieder weitgehend beruhigt hatte.