Das Verpackungsunternehmen möchte seinen Standort in Marbach ausbauen. Die Planer beim Verband Region Stuttgart haben dagegen nichts einzuwenden. Auch für ein Vorhaben in Pleidelsheim wird grünes Licht in Aussicht gestellt.
Marbach/Pleidelsheim - Die Hartnäckigkeit der Firma Leopold hat sich ausgezahlt. Der Verpackungsspezialist mit Hauptsitz in Ludwigsburg möchte seine Produktionsstätte in Marbach schon seit mehreren Jahren erweitern. Doch zum einen fehlten zunächst die entsprechenden Grundstücke, zum anderen die planungsrechtlichen Voraussetzungen. Beide Hürden sind inzwischen aber so gut wie aus dem Weg geräumt. Die benötigten Areale gleich im Anschluss an das bestehende Werk konnten mittlerweile gesichert werden. Und die Stadt Marbach lässt jetzt auch den Bebauungsplan für den Energie- und Technologiepark ändern, um das Vorhaben zu ermöglichen. Ein Projekt, das aller Voraussicht nach auch vom Planungsausschuss des Verbands Region Stuttgart (VRS) nicht torpediert wird.
Das Gremium befasst sich am Mittwoch, 27. Januar, mit der Angelegenheit. Und zumindest für die Verwaltung ist der Fall klar und es gibt nichts zu beanstanden. „Der Planung stehen keine regionalplanerischen Ziele entgegen“, heißt es kurz und knapp in dem Beschlussvorschlag. Wichtig ist den Verantwortlichen in Stuttgart insbesondere, dass sich in dem Gebiet an der Landesstraße nach Ludwigsburg keine Läden ansiedeln. Das Areal befinde sich größtenteils in einem regionalen Gewerbeschwerpunkt. Und dort seien Einzelhandelsgroßprojekte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern, Ballungen von Einkaufsmöglichkeiten sowie Veranstaltungszentren unzulässig. Da per Bebauungsplan Läden ausdrücklich ausgeschlossen werden sollen, spricht aus Sicht der Verwaltung beim VRS letztlich nichts gegen die Erweiterungsfläche. Das wird man bestimmt auch bei der Firma Leopold gerne hören, die eine neue, 140 auf 80 Meter große Produktionshalle errichten möchte.
Unterm Strich aufgeschlossen stehen die Fachleute beim VRS auch einer weiteren Bebauungsplanänderung gegenüber, die am Mittwoch auf der Tagesordnung steht. In dem Fall geht es um das Gewerbegebiet X in Pleidelsheim im Bereich der Gottlieb-Daimler-Straße. Wie Bürgermeister Ralf Trettner auf Nachfrage ausführt, möchte die Firma Reuther Straßenreinigung auf einer Erweiterungsfläche Stellplätze zur Verfügung stellen. Der Betrieb habe seine Wurzeln im Ort, Teile des Unternehmens zunächst nach Freiberg ausgelagert, inzwischen aber wieder Halle und Büros am Standort in Pleidelsheim gebündelt. Die Firma habe allerdings festgestellt, dass der Platz nicht reiche, zusätzliche Stellflächen benötigt würden und sei deshalb mit dem Wunsch auf die Kommune zugegangen, erweitern zu dürfen.
Der Aufstellungsbeschluss für die Bebauungsplanänderung wurde vom Gemeinderat im Dezember gefasst. Im Textteil des Werks wird die angepeilte Modifizierung, wie von Trettner erläutert, damit begründet, dass es dringend vonnöten sei, „für Firmenfahrzeuge sowie für Privatfahrzeuge der Beschäftigten und Besucher Stellplätze zur Verfügung zu stellen“. Des Weiteren bestehe „Bedarf an einer Test- und Präsentationsstrecke für die Oberflächenbehandlung. Auch zusätzliche Flächen zur Unterbringung von Wertstoffen beziehungsweise Abfallstoffen sind geplant“. Die Erweiterung um 0,5 Hektar soll südlich des bestehenden Gewerbegebiets erfolgen. Das besagte Areal befinde sich nicht im Besitz der Gemeinde, erklärt Ralf Trettner.
Die Verwaltung der Region weist in ihrer Stellungnahme darauf hin, dass der Bedarf für die Expansion zwar nachgewiesen worden sei, damit aber das Potenzial am via Flächennutzungsplan (FNP) genehmigten Umfang an Gewerbearealen überschritten werde. Folglich solle der Zuwachs bei der Fortschreibung des FNP berücksichtigt werden. Zudem erinnern die Planer beim VRS daran, dass das ins Auge gefasste Gelände eigentlich der Landwirtschaft vorbehalten werden sollte. Ein Punkt, dem man im weiteren Verfahren bei der Abwägung besonderes Gewicht beimessen möge.