Zum Wohl: ein Gläschen auf die neue Aussichtsterrasse. Foto: avanti

Vom Halbrund in den Steillagen schweift der Blick über Landschaft und Ortschaft – aber auch über Industrie und Verkehr.

Benningen - Sie liegt genau dort, wo der Blick auf Benningen am schönsten ist: die neue Aussichtsterrasse mitten in den Steillagen oberhalb des Gewerbegebiets. Fertig ist sie schon seit einer ganzen Weile, die Einweihung mit allen am Bau Beteiligten musste zunächst wegen Corona und zuletzt wegen der Weinlese warten. „Wir wollten eine kleine offizielle Einweihungsfeier,“, erklärte der Benninger Bürgermeister Klaus Warthon. „Das Projekt ist einfach zu wichtig.“ Und am Mittwoch klappte es dann doch – und auch noch bei sonnigem Oktoberwetter.

Der Panoramapunkt selbst und der dazu gehörige Rundwanderweg sind Teil des Landschaftsparks Neckar und wurden vom Verband Region Stuttgart zu 50 Prozent bezuschusst. Das ist – verglichen mit anderen Projekten – eine ganze Menge, aber „wir haben uns mit vielen anderen Dingen leichter getan als mit diesem hier“, räumte der Bürgermeister bei der Einweihung ein. Denn so schön das Ganze sei, „wir sind sechsstellig in der Summe“. Die Diskussion darüber „kann und muss man führen“. Letztlich war die Entscheidung für den Bau der Aussichtsterrasse und des Rundwanderwegs im Benninger Gemeinderat nicht einstimmig, aber „mit einer ordentlichen Mehrheit“ gefallen.

Weinbau erlebbar machen

Ziel der Investition ist es, den Weinbau erlebbar zu machen, betonte Warthon. Zu zeigen, wo und wie der Wein wächst, die Menschen „anzustecken und anzustiften“. Und die Idee, die Terrasse genau dort zu bauen, wo sie jetzt ist, sei von den Wengertern selbst gekommen. Die Planer hatten die Idee, das Halbrund des Aussichtspunkts nicht auf- sondern in die Steillagen einzubauen. So steht der Besucher – umgeben von Reben – und kann den Blick schweifen lassen.

Und dass dieser Blick nicht nur pure Idylle und schöne Natur beinhaltet, gehöre eben auch dazu, machte der Benninger Bürgermeister deutlich. „Wir blicken nicht nur auf Landschaft, sondern auch aufs Arbeiten.“ Sprich: auf das Gewerbegebiet mit seinen großen Hallen, auf die S-Bahn und die im Bau befindliche Ortsumgehungsstraße. Das gehöre zur Region: „Wir sind nicht in den Alpen.“

„Allein von der Landschaft kann man nicht leben.“

Das bekräftigte Thomas Bopp, Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart. „Allein von der Landschaft kann man nicht leben.“ Der Blick von der neuen Benninger Aussichtsterrasse zeige die Region Stuttgart. Rund 260 Projekte im Rahmen des Landschaftsparks Neckar habe es bislang gegeben. Auch der Panoramapunkt und der Rundwanderweg in Benningen gehören nun dazu. „Und so wird aus 260 einzelnen Perlen im Laufe der Jahre eine Perlenkette“, fasst es Bopp zusammen.