Der gemeinsame Jahresabschluss hat sich etabliert. Der gemeinsame Jahresabschluss hat sich etabliert. Foto: Archiv (avanti)

Der neue Gemeinderat wird mindestens drei neue Gesichter haben.

Erdmannhausen - Hätten die Fraktionen im Erdmannhäuser Gemeinderat zur Kommunalwahl einen Wunsch frei, so würde dieser unisono lauten: „Einen Sitz mehr.“ Das Gremium hätte das sogar haben können. Weil die Gemeinde seit 2017 mehr als 5000 Einwohner hat, hätte sie die Zahl ihrer Gemeinderäte von 14 auf 18 erhöhen können. So will es zumindest die Gemeindeordnung. Der Gemeinderat entschied sich allerdings dafür, es bei 14 Mitgliedern zu belassen – was jedenfalls die ohnehin schon schwierige Kandidatensuche im Vorfeld der Kommunalwahl sicher einfacher gemacht hat.

Wie die zusätzlichen vier Sitze bei der Kommunalwahl verteilt worden wären? Wer weiß! Auch bei den aktuell 14 Sitzen wird es spannend am 26. Mai. Verliert eine Fraktion einen Platz? Welche Fraktion bekommt dann einen Sitz hinzu? Oder bleibt es bei der aktuellen Verteilung mit vier Sitzen für die CDU, vier für die Freien Wähler, drei Sitzen für die SPD und drei für die Grünen?

Auf alle Fälle wird sich das Kandidaten-Karussell drehen. Denn außer bei den Grünen hört in jeder Fraktion einer der momentanen Gemeinderäte auf: Werner Unger in der CDU, Uwe Ziegler in der SPD und Veit Vogel bei den Freien Wählern. Gemeinsam mit ihren Kollegen haben sie die Gremiumsarbeit der vergangenen Jahre – bei Werner Unger waren es sogar Jahrzehnte – mitgeprägt.

Zuschüsse niedriger als erwartet

Seit der vergangenen Kommunalwahl ist in Erdmannhausen jedenfalls einiges aufs Gleis gebracht worden. Bei einigen Großprojekten geht es nach viel Vorarbeit dieses Jahr an die Umsetzung. Stichwort Sportstätten. Hier ist es mit dem Baggerbiss für die Schulturnhalle Ende Februar schon ganz konkret geworden. Nachdem die Gemeinde zwei Mal in Sachen Zuschüssen vertröstet wurde, hat es diesmal endlich geklappt. Allerdings floss das Geld nicht in der gewünschten und erwarteten Höhe vom Land. Gleichzeitig stiegen die Baupreise nicht unerheblich. „Hätte man das vorher gewusst, hätten wir die Entscheidungen sicher anders getroffen und gleich mit dem Bau losgelegt“, sagt die Bürgermeisterin Birgit Hannemann rückblickend.

Kinderhaus wird noch größer

Nicht weit entfernt vom offiziellen Baggerbiss ist das neue Kinderhaus. Dass die Gemeinde nach dem Anbau am Kinderhaus Kunterbunt nochmals bauen muss, hatte einige überrascht. Und auch die Verwaltung selbst musste ihre erste Planung eines Neubaus mit drei Gruppen korrigieren: Fünf Gruppen wird die neue Kita am Herdweg haben. Ob das das Ende der Fahnenstange in Sachen Kita sein wird? „Die Kinderzahlen steigen weiter“, so die Bürgermeisterin und kann schon beruhigen: „Wir werden den neuen Kindergarten so bauen, dass man noch anbauen kann.“ Vermutlich im Herbst wird es mit den Bauarbeiten am Herdweg losgehen.

Soweit ist dort also alles in trockenen Tüchern. Den neuen Gemeinderäten bleibt in dieser Sache wohl noch die eine oder andere Vergabe sowie die Bemusterung sobald es um die Details des neuen Kindergartens geht. Und dann steht aber schon das nächste „Kinderthema“, nämlich die Astrid-Lindgren-Grundschule, auf dem Plan. Hier wird es eine energetische Sanierung geben, eine neue Küche und einige weitere Einzelmaßnahmen, berichtet die Bürgermeisterin, 174 000 Euro an Fördergeld wurden schon zugesagt.

Umbau beim Feuerwehrhaus

Ebenfalls beschäftigen wird sich der neue Gemeinderat mit dem Thema Feuerwehrhaus. Hier steht ein Umbau an, unter anderem weil sich die Umkleiden-Situation dringend ändern muss. „Das müssen wir von Grund auf angehen“, so die Bürgermeisterin. Sie ist zuversichtlich, dass die Neuen im Gremium „gut mit ins Boot geholt werden“, wie sie sagt. Eine Klausurtagung sei geplant und spätestens zum Jahreswechsel rücke der neue Gemeinderat sicher eng zusammen. Denn dann findet wieder der Erdmannhäuser Jahresabschluss für die Bürger statt, den der Gemeinderat gemeinsam bewirtet.

Eine Aktion, die aus der 1200-Jahr-Feier 2016 entstanden ist und sich seither „toll etabliert“ hat, wie es die Bürgermeisterin ausdrückt. So wie insgesamt das große Erdmannhäuser Fest vor drei Jahren den Ort stark geprägt hat. „Es war schon eine ganz tolle Dynamik, die sich da entwickelt hat“, erinnert sich Birgit Hannemann. Eine Dynamik, die nachwirkt. Nicht nur in der jährlichen Zusammenkunft um den Jahreswechsel, sondern auch in der Gruppe der Ehrenamtlichen, die sich nach wie vor trifft und beispielsweise noch an einer Ortsbeschilderung feilt . . .