KuJa-Vorstand Aristofanis Chatzidis (links) und Projektleiter Uwe Förster mit Bürgermeisterin Birgit Hannemann Foto: avanti

Die Eröffnung des Freizeitparks im Herdweg ist mit einem Fest gefeiert worden.

Erdmannhausen - Wilde Fahrten mit der Achterbahn, Loopings und sonstige turbulente Fahrgeschäfte: Daran denkt man wohl zuerst beim Wort Freizeitpark. Am Sonntag wurde ein etwas anderer Freizeitpark auf dem Gelände hinter dem Jugendhaus Calypso eröffnet – ohne mechanische Fahrgeschäfte, dafür mit umso mehr Liebe zum Detail. Hier steckt viel Arbeit und Herzblut drin, das sieht man auf den ersten Blick. Ein Pavillon aus Holzstämmen ist mit farbigen Seidentüchern behängt, die Schatten spenden. Daneben ein meterhohes Klettergerüst, zwei Baumhäuser, zwischen denen man auf einer Hängebrücke balancieren kann. Sandflächen mit Wasserspielgeräten, eine Boulebahn, Strohballen zum Klettern und, und, und.

Was hier an 23 Bauwochenenden mit vereinten Kräften entstanden ist, ist beachtlich. So ausgeklügelt wie die Spiellandschaft aufgebaut ist, lässt sich nur erahnen, wie viel „Man-Power“ in diesem Projekt steckt. Seit dem Spatenstich am 12. Juni 2015 sind nunmehr gut vier Jahre vergangen, in denen das Bauvorhaben umgesetzt wurde – Arbeit, die sich ausgezahlt hat. Gestemmt hat sie unter anderem der Verein Kinder- und Jugendaktivitäten Erdmannhausen, kurz „KuJa“.

Schriftführer Uwe Förster ist in der Gruppe als „Mr. Freizeitpark“ bekannt, er hat die Projektleitung übernommen. Die Mithelfer stets bei Laune zu halten, „bei gutem wie bei schlechtem Wetter“, sei mit die größte Herausforderung gewesen.

Ausgefallen sei nur ein Bautermin, als es schlicht zu kalt und verregnet war. Dem anderen Extrem, der Hitze, trotzten seine Mannschaft und er: „Bei knallender Sonne haben wir Beton gegossen.“ Das waren die Aktionen, die die Ehrenamtlichen zusammengeschweißt haben. Bürgermeisterin Birgit Hannemann knüpfte in ihrer Rede daran an: „Als Schirmherrin bin ich froh, heute nicht den Regen-, sondern den Sonnenschirm aufspannen zu dürfen.“

Was als „Traum gestartet ist“, einen Park für alle Generationen zu schaffen, sei nun „in enger Zusammenarbeit der Erdmannhausener Bürger“ gelungen, betonte Birgit Hannemann das große Engagement. Anders wäre diese „Mammutaufgabe“ auch nicht zu stemmen gewesen – auch in finanzieller Hinsicht. Die Gemeinde hatte zwar 60 000 Euro beigesteuert, doch alle Kosten waren dadurch nicht gedeckt. Und so hatte der Verein KuJa immer wieder Aufrufe gestartet – und zwar mit Erfolg. „Ein Projekt von Erdmannhäusern für Erdmannhäuser“, zieht Hannemann ein Fazit. Tatsächlich sind an diesem Sonntag auch alle Generationen vor Ort, rund 200  Besucher haben sich eingefunden. Das Ehepaar Vogt aus Rielingshausen ist begeistert. „Besonders beeindruckt mich die Klettervorrichtung aus Holz“, erklärt Wilhelm Vogt. „Wir Senioren konnten leider nicht so viel mit anpacken, körperlich bedingt.“ Auch wenn er gerne hätte.

Die Eröffnung ist geschafft, doch es gibt schon neue Ideen. Der Bike-Park soll erneuert werden, ein „Flowtrail“ soll her, so der Wunsch der Jugend. „Wir wollen Druck machen im Gemeinderat, denn der Park wird immer schlechter. Wir wollen ihn gern noch dieses Jahr erneuern“, so der 12-jährige Jonathan Huber. Seine Freunde und er verbringen hier „jeden Nachmittag bei gutem Wetter“. Auch ein Banner haben sie mitgebracht und nutzen die Eröffnung zur Unterschriften-Sammlung – die Arbeit geht also weiter.