Der Spatenstich (von links): Projektleiter Bietigheimer Wohnbau (BiWo) Ferdinand von Schrottenberg, BiWo-Abteilungsleiter Werner König, Rainer Haas, Birgit Hannemann, BiWo-Geschäftsführer Carsten Schüler, Kleeblatt-Geschäftsführer Stefan Ebert. Foto: Werner Kuhnle

An Seniorenheim wird für 1,3 Millionen Euro angebaut. Die Einweihung für das Frühjahr 2021 geplant. Zahl der Pflegeplätze verändert sich kaum. Dafür gibt es mehr Wohnungen für betreutes Wohnen.

Erdmannhausen - In feierlichem Rahmen ist am Mittwochnachmittag der Spatenstich für den Erweiterungsbau des Kleeblatt-Seniorenheims in Erdmannhausen über die Bühne gegangen. Zur Schaufel griff dabei auch Landrat Rainer Haas, für den es im Endspurt seiner Anfang Januar endenden Amtszeit der letzte Spatenstich gewesen sein dürfte. „Ich freue mich ausdrücklich, für diesen Anlass noch einmal hier nach Erdmannhausen kommen zu dürfen“, sagte der 63-Jährige zu den rund 50 Gästen. Den feierlichen Akt untermalte der örtliche Musikverein mit Stücken wie „Forever Young“ und „Sweet Caroline“.

Das viergeschossige Gebäude entsteht auf einer Wiese im Nordwesten des bestehenden Kleeblatt-Heims und soll mit einer Art Brücke mit diesem verbunden werden. 1,3 Millionen Euro sind für den Bau kalkuliert, die Fertigstellung ist fürs Frühjahr 2021 vorgesehen. „Und ich gehe auch fest davon aus, dass wir diesen Termin einhalten werden“, sagte Carsten Schüler, Geschäftsführer der ausführenden Bietigheimer Wohnbau GmbH.

Anders als bei gewöhnlichen Erweiterungen werden nach der Fertigstellung diesmal kaum mehr Pflegeplätze als bislang vorhanden sein. Genau gesagt ist es nur ein einziger Platz: statt 26 werden es 27 sein. Der Grund für die Erweiterung ist schließlich ein anderer: Es geht vor allem darum, die Anzahl der Pflegeplätze überhaupt zu halten. Denn die neue, maßgebende Landesheimbauverordnung sieht keine Doppelzimmer, sondern nur noch Einzelzimmer vor. Statt zehn Einzelzimmern und acht Doppelzimmern, die bislang vorhanden sind, wird das Erdmannhäuser Kleeblatt-Heim also 27 Einzelzimmer beherbergen. Deutlich ansteigen wird hingegen die Zahl der Wohnungen für betreutes Wohnen: von 29 auf 43.

„Wir sind froh, das Kleeblatt erweitern zu können“, sagte Bürgermeisterin Birgit Hannemann. Denn ohne eine Erweiterung könne das Heim nicht mehr wirtschaftlich geführt werden. „Heilfroh“ sei man daher, dass die ursprüngliche Planung für das Erweiterungsgelände nicht umgesetzt wurde. „Hier sollten Reihenhäuser entstehen“, hatte die Bürgermeisterin beim Blick ins Archiv entdeckt. Doch während 1997 nebenan das Kleeblatt-Heim eingeweiht wurde, blieb die besagte Wiese grün. „Heute unvorstellbar, aber damals wollte niemand hier herziehen“, entnahm Hannemann den Akten. Die Bietigheimer Wohnbau verkaufte das Gelände also an die Gemeinde – und diese stellt es heute zur Verfügung und trägt zudem rund 500 000 Euro der Baukosten. „Das machen wir gerne für unseren älteren Bewohner“, betonte die Bürgermeisterin, die sich auch glücklich darüber zeigte, weiterhin genügend Wohnraum für ältere Menschen zu haben. „14 weitere Wohnungen für betreutes Wohnen, das ist ein Wort.“

Stefan Ebert, Geschäftsführer der Kleeblatt gGmbh, blickte in seiner Rede auf die zurückliegenden Schritte zurück, die 2015 mit ersten Gesprächen mit der Gemeindeverwaltung begonnen hatten. Das Ergebnis: Das Kleeblatt-Heim werde nun „zukunftssicher“ ausgerichtet und es entstehe ein „tolles, vorzeigbares Objekt“. Ebert gab außerdem bekannt, dass zusätzlich im Bestandsgebäude die Pflegeebene saniert werde.