Schlange stehen bei der Stimmabgabe am Sonntag im Rathaus. Foto: Werner Kuhnle

Die Sitzverteilung bleibt.

Erdmannhausen - Eine Verschiebung der Kräfteverhältnisse hat die Kommunalwahl für den Erdmannhäuser Gemeinderat nicht ergeben: Die CDU und die Freien Wähler bleiben bei vier Sitzen, die SPD und die Grünen entsenden jeweils drei Vertreter ins Gremium.

Bei den Christdemokraten ist Vanessa Gruber froh, dass man trotz des prozentualen Einbruchs wieder vier Sitze erzielt hat: „Es war ein langer Wahlkampf mit vielen interessanten Veranstaltungen und wir haben ein gutes Ergebnis erzielt.“ Auch ohne Frauenquote stellen die Damen drei von vier Fraktionssitzen, „was ja auch ein gutes Zeichen ist“, freut sich Vanessa Gruber.

Neben Daniela Baumgärtner-Bauer, die schon einen Sitz im Gemeinderat hatte, aber Ende 2016 für Rita Schöck-Mergen-thaler nachgerückt war, wurde jetzt Ilona Schondelmaier neu gewählt. Die Lehrerin an der Anne-Frank-Realschule setzt auf „Mitgefühl und Verständnis als Grundbausteine im zwischenmenschlichen Miteinander“ und will sich für junge Menschen und Familien einsetzen.

Die Freien Wähler sind mit 30 Prozent die stärkste Fraktion, was Franz Pilhartz „sehr erfreulich“ findet. „Wir konnten gute Leute gewinnen und haben gegenüber der letzten Wahl um 3000 Stimmen zugelegt.“ Neu gewählt wurde Uwe Förster. Der Familienvater ist in Erdmannhausen in verschiedenen ehrenamtlichen Ämtern engagiert, so unter anderem als „Bauleiter“ für den Freizeitpark am Herdweg. Eine „nachhaltige und vernünftige Politik für Jung und Alt, eine bezahlbare familienfreundliche Kinderbetreuung und eine nachhaltige und schuldenfreie Finanzpolitik“ sind Förster wichtig.

Bei der SPD ist Hans-Georg Götz froh über die weiterhin drei Sitze. „Nach den Ergebnissen der Europa- und Regionalwahl hatten wir Schlimmeres auch für die Kommunalwahl befürchtet.“ Das politische Umfeld habe die Arbeit der vergangenen fünf Jahre vor Ort überlagert. Aber durch ein „gutes Kandidatenfeld“ habe man den „Absturz“ verhindert und mit der 22-jährigen Sina Baßler eine neue „guttuende Mitstreiterin“ dazu gewonnen.

Sina Baßler wird mit dem gleichaltrigen Louis Wick von den Grünen den Altersschnitt im Erdmannhäuser Gemeinderat senken. Als Fußballerin spielt Sina Baßler bei den Biegelkickern erfolgreich in der Landesliga. Statt mit platzierten Linksschüssen wird die Industriekauffrau im Gemeinderat wohl eher durch wohlgesetzte Worte Treffer landen.

Bei den Grünen sind die bisherigen Vertreter Martina Glees-Brück, Louis Wick und Volker Imhof wieder gewählt worden, was wie bei allen anderen ihre Arbeit der vergangenen fünf Jahre bestätigt. „Wir freuen uns sehr, wir haben alle bei der Stimmenzahl zugelegt und von der Reihenfolge der Fraktionen sind wir jetzt nicht mehr die kleinste“, freut sich Martina Glees-Brück über den Erfolg der Grünen mit über 22 Prozent Stimmenanteil.

Um die Stellvertretung von Bürgermeisterin Birgit Hannemann dürfte es bei der konstituierenden Sitzung des neuen Gemeinderates am 11. Juli eine spannende Abstimmung geben: Von der Stimmenanzahl hat Vanessa Gruber (CDU) mit 2780 den bisherigen Stellvertreter Franz Pilhartz (FWV, 2042 Stimmen) überholt. Die Freien Wähler sind aber prozentual die stärkste Fraktion, wenngleich die CDU gleichviel Sitze hat. Die Gemeindeordnung sieht keine klare Regelung für die Stellvertreter vor, der Gemeinderat bestimmt dies mit einer Wahl selbst.

Bürgermeisterin Birgit Hannemann freut sich jedenfalls, dass „durch die Wiederwahl der bisherigen Gemeinderäte die gute Arbeit fortgesetzt wird und durch die neuen Köpfe sicher wertvolle Ideen reinkommen“. Zu tun gebe es weiterhin genug, was zum Beispiel den Neubau der Schulturnhalle und des Kinderhauses anbelangt: „Das wird gleich zu Beginn spannend. Das G’schäft geht uns sicher nicht aus!“