Der Cup Song der Teenieband und Teeniebande, bei dem Becher rhythmisch auf den Tisch geklopft wurden, hat die Gäste restlos begeistert. Foto: avanti

Der Musikverein Erdmannhausen hat am Samstagabend zum Konzert in die Halle auf der Schray geladen. Dabei hat auch der Musikernachwuchs gezeigt, was er schon alles kann.

So schön hätte es Marco Polo wohl auch gerne gehabt, statt Gefahren und Unannehmlichkeiten auf dem Weg nach China auf sich zu nehmen. Aber damals gab es halt auch noch keinen Musikverein Erdmannhausen. Der hat am Samstagabend beim traditionellen Kirbekonzert den gut 250 Besuchern in der Halle auf der Schray eine völlig ungefährliche und wunderschöne Reise entlang der Seidenstraße geboten.

Die Gäste des Musikvereins wurden nicht nur mit Musik vom Feinsten verwöhnt, sondern auch mit stimmigen Bildern von der Videoleinwand. Während Peter O’Toole als Lawrence von Arabien durch die Wüste ritt, ertönten wuchtige Trommelklänge, und als Dschingis Khans Horden die Weiten der Mongolei bevölkerten, symbolisierten Blechbläser deren Schlagkraft. Ein Gongschlag läutete den Aufstieg zum Mount Everest ein, eintönige Rhythmen vom Schlagwerk symbolisierten den gleichmäßigen Aufstieg der Sherpas, jubelnde Klänge standen für das Erreichen des Gipfels.

Weitere Stationen waren China mit „Renri“, und Japan mit dem Bou-Shou-Marsch. Anders als einst Marco Polo dehnte der Musikverein die musikalische Reise bis nach Neuseeland aus und ließ „Pokarekare Ana“ erklingen, das als inoffizielle Nationalhymne des Inselstaats gilt.

Unter Leitung von Wolfgang Sachsenmaier, der auch die Idee zu dem Motto des Abends hatte, spielten die Musiker nicht nur nur mit beeindruckender Präzision und Ausdruckskraft, sondern stellten ganz nebenbei auch unter Beweis, dass ein Blasorchester auch exotischere Klänge meistern kann - zum Teil mit Unterstützung fremdländischer Instrumente, die auch im Foyer ausgestellt waren und wie die ebenfalls dort zu sehenden Gemälde philippinischer Künstler auf reges Interesse stießen.

Doch auch der von Carolin Bay und Ralf Glock dirigierte Musikernachwuchs, der den Abend eröffnete, machte seine Sache gut. Angefangen mit der Bläserklasse der Astrid-Lindgren-Grundschule über die Teeniebande bis hin zur Teenieband unterhielten sie die Besucher mit Werken wie dem irischen Folksong „I’ll tell me Ma“ oder Adeles Hit„Rolling in the deep“. Beim gemeinsam vorgetragenen „Cup Song“ wurden die Teenies vom Rhythmus auf den Tisch geschlagener bunter Becher in Kombination mit Händeklatschen begleitet. Ohne Zugaben kamen sie nicht von der Bühne. Während die Bläserklasse den „Micky Mouse March“ obendrauf setzte, zeigten Teeniebande und Teenieband ihre Fertigkeit mit sogenannten Boomwhackers, bunten Plastikrohren, die je nach Länge unterschiedliche Töne von sich geben. So dürfte das Lied „Muss i denn“ wohl zuvor auch noch nie gespielt worden sein. Weil jeder Ton an genau der richtigen Stelle kommen müsse, werde das Zusammenspiel durch die Boomwhackers in besonderer Weise gefördert, erklärte Ralf Glock.

Im Rahmen des Konzerts wurden auch langjährige aktive und fördernde Mitglieder geehrt.