Foto: Symbolbild (dpa)

Die Gemeinde setzt auf ein neues System, das ohne Granulat auskommt.

Erdmannhausen - Der Erdmannhäuser Kunstrasenplatz war auf dem besten Weg, zur unendlichen Geschichte zu werden – zum um Leidwesen aller Beteiligten. Die Grundstücksverhandlungen zogen sich hin, Eidechsen wurden gesichtet . . . Zuletzt hieß es warten auf die Baugenehmigung. Doch die ist jetzt da (wir berichteten) – inklusive Baufreigabeschein, also „Roter Punkt“, wie die Bürgermeisterin Birgit Hannemann freudestrahlend verkündete.

Und damit kann es endlich losgehen am Herdweg. In den vergangenen Tagen und Wochen hat es schon erste Erdbewegungen auf dem Areal gegeben, jetzt wurden die Pläne für den Bau des neuen Kunstrasenplatzes im Verwaltungs- und Technischen Ausschuss vorgestellt. Wenn alles nach Plan läuft, kann der Platz Ende Mai kommendes Jahr eröffnet werden. In der Sitzung am Donnerstag zeigte der Planer Jürgen Haas vom Büro Plankonzept in Brackenheim den möglichen Zeitablauf auf. Der sieht vor, dass der Gemeinderat in der letzten Sitzung vor der Sommerpause die Arbeiten vergibt und die Erdbauarbeiten zwischen Mitte August und Ende Oktober über die Bühne gehen. „Dann kann man den Erdkörper über den Winter liegen lassen“, erklärte Haas. Der eigentliche Sportplatzbau kann dann zwischen März und Mai stattfinden.

Geplant ist beim Kunstrasen ein Belag, der ohne Gummi und Kunststoff auskommt, erläuterte die Bürgermeisterin. „Das Problem Plastikmüll hat man landauf, landab. Deshalb ist es besser ohne.“ Ein neues Kunstrasensystem, das etwa seit einem Jahr auf dem Markt ist, kommt ohne Granulat aus, so Jürgen Haas. Der Rasen ist dichter und wird mit Sand verfüllt, „aber nicht so hoch, sodass der Sand im Rasen drin bleibt“.

Gemeinsam mit den örtlichen Fußballern wurde im März ein solcher Platz besichtigt und für gut befunden. Und auch die Gemeinderäte sind angetan. Hans-Georg Götz (SPD) konnte so sogar der langen Wartezeit auf den Kunstrasenplatz noch etwas Positives abgewinnen. „Dass wir jetzt eine neue Art Kunstrasen ohne Granulat bekommen, ist ein guter Aspekt.“

Kosten wird das Ganze rund 1,3 Millionen Euro, informierte der Planer die Räte. Darin ist dann aber auch fast alles enthalten – vom Erdbau über den eigentlichen Sportplatzbau, eine LED-Beleuchtung, Zäune und Ballfänge, kleine Sitzstufenreihen, vier Fertiggaragen, eine Zufahrt und dem Treppenzugang bis hin zu Toren, Papierkörben und Fahrradständer.

Der Gemeinderat wird in seiner Sitzung am Donnerstag, 2. Mai, das Thema auf seiner Tagesordnung haben.