Birgit Hannemann hat ihren Kämmerer bei den Haushaltsberatungen vertreten. Foto: Werner Kuhnle

Die großen Projekte sind ohne Kreditaufnahme möglich.

Wie in den meisten Städten und Gemeinden stehen auch in Erdmannhausen dieser Tage die Haushaltsberatungen an. „Wenn der Kämmerer bei einem solchen Tagesordnungspunkt nicht da ist, kann er nur krank sein“, informierte die Bürgermeisterin Birgit Hannemann in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag über das Fehlen von Eberhard Immel. An seiner statt übernahm die Rathauschefin selbst den kleinen Ausflug durch die teils großen Summen des Erdmannhäuser Vermögenshaushalts.

Überraschungen stehen also keine drin – die Beträge sind beschlossen und in der vergangenen Sitzung des Verwaltungs- und Technischen Ausschusses bereits vorberaten. Dennoch: Die Großprojekte wie die Schulturnhalle (insgesamt 5,4 Millionen Euro), das Kinderhaus (4,5 Millionen Euro), der Anteil an der Sanierung der Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule in Marbach (1,1 Millionen Euro) und der Kunstrasenplatz (1,35 Millionen Euro) sind finanziell durchaus Hausnummern. „Für die kommenden Jahre haben wir einen großen Batzen an Arbeit und Investitionen vor uns“, so Birgit Hannemann.

All diese großen und die vielen kleineren Projekte lassen sich ohne eine Aufnahme von Schulden finanzieren, fügte die Bürgermeisterin an. „Wir müssen uns aber im Klaren darüber sein, dass wir für Dinge, wie das interkommunale Gewerbegebiet Kredite aufnehmen müssen. Aber in diesem Fall fließt das Geld ja auch irgendwann wieder zurück.“

Die Erdmannhäuser Gemeinderäte gaben den Planungen des Vermögenshaushalts sowie der Finanzplanung bis 2022 einstimmig ihr Okay. Angeregt wurde, einen „Merker“ für die Erweiterung der Astrid-Lindgren-Schule, der eventuell in ein paar Jahren nötig ist, zu setzen. „Wenn man sieht, in welchem Umfang wir Kindergartenplätze brauchen, sollten wir auch an die Schule denken“, so CDU-Rätin Vanessa Gruber. Hans-Georg Götz (SPD) und Martina Glees-Brück (Grüne) stimmten ihr zu.

Werner Unger (CDU) bekam beim Gedanken an den Rekordhaushalt gar zittrige Knie. „Es geht mir wie dem Skispringer auf einer Skisprungschanze“, erklärte er. Damit sei auch der Haushalt zu vergleichen. „Einmal angestoßen, gibt es kein zurück.“ Mit ungünstigen Böen müsse man rechnen, am Ende müssen aber eine zielgenaue Landung stehen. „Es muss kein Telemark sein, entscheidend ist, dass die Landung gut ist. Ich wünsche einen guten Flug.“