Anna Meßthaler (links) und Alina Runkel (rechts) werden ab sofort mit die Verantwortung tragen – aber nicht alleine. Foto: Archiv (avanti)

Marko Tuttar hat am Freitagabend sein Amt als Trainer von Fußball-Landesligist FC Biegelkicker Erdmannhausen niedergelegt. Weitergehen wird es erstmal mit mehreren Personen.

Erdmannhausen - Marko Tuttar ist nicht mehr Trainer von Fußball-Landesligist FC Biegelkicker Erdmannhausen. Am Freitagabend legte er sein Amt nieder – und damit zwei Tage vor dem Spiel gegen seinen Ex-Verein TSV Heumaden. „Es hat schon länger in mir gegärt und jetzt habe ich die Reißleine gezogen“, sagt er und fügt an: „Wenn eine Aufgabe für einen selbst zur Qual wird, dann bringt es nichts. Niko Kovac, der Trainer vom FC Bayern München, hat es mal ganz passend ausgedrückt: ‚Der Umgang mit Trainern ist eine Schande’.“ Was genau er damit meint und was letztlich die ausschlaggebenden Gründe für seinen Rückzug waren, will er nicht vertiefen. „Das wäre sonst ein Nachtreten und das will ich nicht“, erklärt er. Alina Runkel, Abteilungsleiterin der Frauen, sagt dazu nur: „Es hat von beiden Seiten aus nicht so gepasst, wie man es sich gewünscht hätte. In den vergangenen Wochen hat sich das Ganze auch schon langsam angedeutet.“

Ein kleiner Schock war die Nachricht am Freitagabend dennoch. Schließlich stand am Sonntag zu Hause das wichtige Kellerduell gegen den TSV Heumaden auf dem Programm – in das man schließlich ohne festen Trainer, dafür mit einer flexiblen Lösung ging. „Wir haben uns am Samstag zusammengesetzt und entschieden, dass wir es bis zur Winterpause mit einer internen Lösung versuchen werden. In der Winterpause setzen wir uns dann noch einmal zusammen und schauen, ob wir doch eine feste Lösung brauchen oder ob es so, wie wir es jetzt planen, gut funktioniert“, erklärt Alina Runkel. Die interne Lösung sieht vor, dass man sich im Trainingsbetrieb mit der zweiten Mannschaft und damit auch mit Trainerin Vanessa Hartwig zusammenschließt. Des Weiteren sollen Alina Runkel selbst und die erfahrene Anna Meßthaler mit die Verantwortung tragen. „Und sonntags wird dann immer noch jemand bei den Spielen dabei sein“, sagt Runkel, neben ihrer Abteilungsleitertätigkeit zugleich Torhüterin der ersten Mannschaft. An diesem Sonntag war dies im Heimspiel Vorstand Harald Wagner – und er sah ein Team, das von der ersten Minute an zusammenhielt und der Situation zu trotzen schien.

„Man hat gemerkt, dass die Mannschaft noch einmal enger zusammengerückt ist durch die neue Situation. Es ist komisch, wenn man auf einmal ohne festen Trainer spielt. Aber wir haben das wirklich gut gemacht“, lobt Alina Runkel. Zu Beginn wirkten die Biegelkicker zwar noch etwas unsicher – auch aufgrund der Tabellensituation. Man wusste schließlich, dass man durch eine Niederlage weiter im Tabellenkeller sitzen würde. Doch im Laufe des Spiels befreite sich das Team schließlich von seiner Unsicherheit und arbeitete sich Chancen heraus. Eine davon nutzte Lisa Rothacker in der 23. Minute zum 1:0. Johanna Hofmann hatte sich auf der Außenbahn durchgesetzt, dann zur Grundlinie zurückgespielt, wo Rothacker stand und der Heumadener Torhüterin durch die Füße schoss. Das 2:0 in der 43. Minute erziele Hofmann dann selbst. Eingeleitet durch einen Pass von Mandy Celik, flankte Sara Ternova in die Mitte, wo Johanna Hofmann per Kopf vollendete. „Nach der Pause haben wir uns dann etwas auf der Führung ausgeruht und ein Schläfchen gehalten. Aber wirklich brenzlig ist es trotzdem nie geworden“, so Runkel. Den Schlusspunkt setzte schließlich erneut Hofmann, die einen in den Lauf gespielten Ball von Sara Götz zum 3:0 (90.) nutzte. Durch den Sieg kletterten die Biegelkicker auf Rang acht und damit auf einen Nichtabstiegsplatz.