Gemeinde treibt die Planungen voran, um loslegen zu können, wenn die Förderzusage eintrifft. Foto: Oliver von Schaewen

Gemeinde treibt die Planungen voran, um loslegen zu können, wenn die Förderzusage eintrifft.

Erdmannhausen - Es gibt wohl keine zwei Meinungen dazu, dass die Schulturnhalle in Erdmannhausen ihre besten Tage hinter sich hat. Das hebt auch Birgit Hannemann hervor. „Der Zustand ist schlecht“, konstatiert die Rathauschefin. „Wir haben immer wieder undichte Stellen im Dach. Man merkt der alten Halle an, dass sie Mitte der 70er-Jahre gebaut wurde“, erklärt sie. Kein Wunder also, dass die Gemeinde das Gebäude abreißen und durch einen Neubau ersetzen möchte. Realisiert werden soll die neue Sportstätte vom Schulgebäude aus gesehen links von der bestehenden Halle. Doch endgültig angehen will die Kommune das Projekt erst, wenn Zuschüsse aus der Sportstättenförderung gewiss sind. Zweimal ist man mit einem entsprechenden Antrag schon abgeblitzt. Birgit Hannemann hofft, dass es im dritten Anlauf klappt. Um dann gleich loslegen zu können, werden die Planungen vorangetrieben und präzisiert.

Deshalb steht das Thema Schulsporthalle auch auf der Agenda des Verwaltungs- und Technischen Ausschusses, der nächsten Donnerstag tagt. In der Sitzung werde es beispielsweise um die Fotovoltaikanlage gehen, die auf dem Dach installiert werden soll, erläutert die Bürgermeisterin. Außerdem müssten Dinge wie die Ausführung des Trennvorhangs, die Ausstattung mit Sportgeräten oder die farbliche Ausgestaltung festgezurrt werden. „In einer Abstimmung mit den Nutzern des Gebäudes, also den Vereinen und der Schule, wurden die Punkte Ausführung des Trennvorhangs und die Ausstattung mit Sportgeräten diskutiert. Sie haben mitgeteilt, was sie brauchen“, erläutert Birgit Hannemann.

Ferner wird im Gremium eine Änderung im Vergleich zu den bisherigen Plänen besprochen. Ursprünglich war nur auf der oberen Ebene vorgesehen, an jede Umkleidekabine Duschen anzudocken. Unten sollte der Sanitärbereich zwischen den Kabinen liegen. Jetzt sollen aber doch auch hier beide Umkleiden eine separate Erfrischungsmöglichkeit nach dem Sport bekommen. „Damit man den Bereich nach Geschlechtern getrennt benutzen kann. Das ist eine deutliche Verbesserung, muss aber formal noch beschlossen werden“, erläutert Birgit Hannemann.

Wenn die Räte über die genannten Punkte entschieden haben, fehlt nur noch das Okay zur Förderung. „Dann könnten wir die Arbeiten ausschreiben“, sagt die Rathauschefin. Spatenstich wäre bei einem positivem Bescheid „frühestens im Herbst“. 2020 könnten die Sportler das Gebäude in Beschlag nehmen. Kosten wird das Ganze 4,8 Millionen Euro. Sollte der Zuschuss über 540 000 Euro wie beantragt gewährt werden, müsste die Kommune noch 4,26 Millionen Euro aus der eigenen Tasche finanzieren. Theoretisch wäre es auch denkbar, dass die Gemeinde das Vorhaben unabhängig von den Fördermitteln anpackt. Aber dazu wird es nicht kommen. „Auch wenn in Anbetracht der Gesamtkosten die Fördersumme gering erscheint. Wir müssen unsere Ausgaben und Einnahmen gut überprüfen“, betont Hannemann.

Insofern werden Rathausmannschaft, Räte, Vereine und Schule gespannt aufs Frühjahr blicken, wenn die Kommunen bekannt gegeben werden, die sich an den Geldtöpfen der öffentlichen Hand bedienen dürfen. Die Erdmannhäuser Verwaltungschefin ist zuversichtlich, dass es dieses Mal hinhaut: „Normalerweise müssten wir jetzt dabei sein.“ Zumal man die dringliche Lage dem Staatssekretär Volker Schebesta aus dem Bildungsministerium bei einem Vor-Ort-Termin geschildert habe. Sollte der Stein ins Rollen kommen, könnte die alte Turnhalle so lange weitergenutzt werden, bis die neue fertiggestellt ist.