Die Feuerwehr soll sich künftig um die Blutspende-Termine kümmern. Foto: Archiv (dpa)

Der Ortsverein gibt die Blutspende-Termine an die Feuerwehr ab.

Erdmannhausen - Der Blutspendetermin am vergangenen Freitag war mit 131 Konserven und neun Erstspendern einer der besten – und könnte doch der letzte sein, der unter der Regie des Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) durchgeführt wurde. „Es waren viele Helfer von der Feuerwehr da“, bestätigt Rudolf Holzwarth, der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins, die Änderung, die schon die Runde gemacht hat, dass künftig in Erdmannhausen die Feuerwehr die Blutspendetermine durchführen wird.

Man habe mit dem Kommandanten und dem Feuerwehrausschuss abgesprochen, dass schon der nächste Termin am Freitag, 12. Juli, (15.30 bis 19.30 Uhr) im Neubau des Schulgebäudes (Goethestraße 8 - Zugang über Kirchenfeldstraße) von der Feuerwehr durchgeführt wird. Hintergrund ist der Personalmangel beim DRK.

„Wir sind nur noch sieben bis acht Leute, davon die meisten im Vorstand“, so Holzwarth. Man habe verschiedentlich Versuche unternommen, Nachwuchs zu gewinnen. „Wir sind überwiegend ältere Leute“, so der 67-Jährige. Sollte sich an der Situation nichts Grundlegendes ändern, werde man wohl oder übel bei der Hauptversammlung des DRK im Juni die Auflösung des Ortsvereines beschließen müssen.

Damit würde nach über 50 Jahren die Geschichte des 1963 gegründeten Ortsvereines in Erdmannhausen zu Ende gehen. Hintergrund sei auch gewesen, dass die Gemeinde den Neubau des Feuerwehrgerätehauses plant und hier Räume für das DRK vorgesehen waren. „Wir wollen der Gemeinde keine unnötigen Kosten verursachen“, gibt Holzwarth einen der Gründe an, warum man jetzt an die Auflösung des Ortsvereines denkt.

Günter Sommer, Hauptamtsleiter der Gemeinde Erdmannhausen, bestätigt auf Anfrage, dass man beim Neubau des Feuerwehrgerätehauses „in Abstimmung mit dem DRK keine Räume eingeplant hat“. Dies eröffne „neue Gestaltungsmöglichkeiten“ für die 2021 geplante Erweiterung, die rund zwei Millionen Euro kosten wird. Eine konkrete Planung hierfür wurde noch nicht vorgestellt.

Bei der Feuerwehr hingegen sind sowohl die Personallage als auch die Stimmung gut. Die Übungsbeteiligung hat deutlich zugenommen, mit acht neuen Mitgliedern, die zum Teil schon gut ausgebildet bis hin zum Berufsfeuerwehrmann sind, ist die Truppe auf 46 Aktive angewachsen. Dies berichtete Kommandant Jochen Deschner bei der Hauptversammlung im vergangen Frühjahr.

Mit der Jugend- und Kinderfeuerwehr sei man für die Zukunft bestens aufgestellt, wenn auch das Thema Personalgewinnung für die aktive Wehr weiterhin im Mittelpunkt stehen wird. Die diesjährige Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Erdmannhausen findet am kommenden Freitag, 15. Februar, um 19.30 Uhr im Feuerwehrgerätehaus statt. Nach der Begrüßung durch den Spielmannszug stehen die Berichte, Beförderungen und Ehrungen auf der Tagesordnung.