Der Erdmannhäuser Steffen Krebs trainiert die Gladbacher Torhüter. Foto: Archiv (Kuhnle)

Torwarttrainer Steffen Krebs von Borussia Mönchengladbach über Real Madrid, Manchester City und das Pokalspiel beim VfB.

Erdmannhausen - Seit zweieinhalb Jahren ist der Erdmannhäuser jetzt Torwarttrainer bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Am Mittwochabend spielt sein Team im DFB-Pokal beim VfB Stuttgart.

Am Mittwoch geht es mit den Gladbachern zum VfB. Nutzen Sie die Gelegenheit, um vielleicht ein oder zwei Tage „Heimaturlaub“ dranzuhängen?

Das würde ich natürlich gerne. Aber zum einen lässt es die aktuelle Corona-Situation nicht zu, zum anderen steht am Samstag bereits das Derby gegen den 1. FC Köln an, und da beginnt am Donnerstagvormittag die direkte Vorbereitung. Also muss der Heimaturlaub noch etwas auf sich warten lassen.

Ihr „Schützling“ Yann Sommer hat inzwischen 54 Länderspiele für die Schweiz absolviert. Macht Sie als sein Torwart-Trainer das auch stolz?

Ich finde, es ist eine unglaubliche Ehre, für sein Land spielen zu dürfen. Die Schweizer haben generell sehr gute Torhüter, und dabei mit an der Spitze zu stehen und so viele Spiele zu bestreiten, macht mich auch auf Yann absolut stolz und freut mich für ihn.

Gladbach steht derzeit auf Platz fünf in der Bundesliga, ist im Pokal noch drin und auch im Achtelfinale der Champions League. Andererseits gab es auch die eher unschönen Geschichten um die „Spuckattacke“ von Marcus Thuram und den Corona-Verstoß von Breel Embolo. Wie sehr sind solche Vorfälle innerhalb der Mannschaft ein Thema und beeinträchtigen vielleicht sogar das Training?

Die Dinge werden natürlich offen im Team angesprochen und mussten auch geklärt werden. Ich finde der Verein und vor allem auch unser Cheftrainer haben das sehr klar und direkt thematisiert und intern auf einem guten Weg geregelt.

Sie haben als Gruppenzweiter hinter Real Madrid das Achtelfinale der Champions League erreicht und dabei auch gegen Inter Mailand gespielt. Wie sehr hat es geschmerzt, dass das Auswärtsspiel in Madrid im Amateur-Stadion stattfand und nicht im Bernabeu?

Aufgrund des späten Zeitpunktes des Madrid-Spiels hatten wir schon noch anfangs ein wenig darauf gehofft, dass wir vielleicht im Bernabeu spielen würden. Je näher das Spiel kam, desto mehr mussten die Corona-Regeln im Vordergrund stehen, und damit war es völlig verständlich, das Spiel unter den besten Bedingungen stattfinden zu lassen. Da müssen wir einfach dankbar für die generelle Austragung sein. Kurz vor dem direkten Duell stand dann das schwierige Spiel an sich und der Gegner im Vordergrund. Da wollten wir einfach ins Achtelfinale kommen. Da war das Bernabeu nebensächlich.

Nun geht es Ende Februar und Mitte März gegen Manchester City. Herrscht da jetzt schon Vorfreude oder ist das noch zu weit weg?

Wir konzentrieren uns auf das Hier und Jetzt und auf den nächsten Gegner. Aber natürlich geistert das Spiel schon im Hinterkopf. Genauso übrigens das bevorstehende Pokalspiel. Das ist dann schon auch präsent. Ich persönlich habe bereits über die Weihnachtstage begonnen, Manchester City zu beobachten. Und da war die Vorfreude schon da.

Sie sind jetzt zweieinhalb Jahre in Gladbach. Könnten Sie sich vorstellen, noch weitere fünf, zehn oder sogar 20 Jahre dort zu bleiben?

Die Borussia ist ein fantastischer Verein. Ich erlebe jeden Tag mit wie viel Herzblut, Tradition, modernen Gedanken und guter Qualität hier gearbeitet wird. Die Mitarbeiter und das Miteinander ist klasse. Für mich steht zumindest mal fest, dass es vor drei Jahren eine sehr gute Entscheidung war, mit meiner Frau hierher zu kommen.

Und abschließend Ihr Tipp: Wie geht das Pokalspiel am Mittwoch aus?

Eigentlich mag ich ja als Torwarttrainer Zu-Null-Spiele. Aber ich glaube, die Borussia gewinnt gegen starke Schwaben 3:2.