Zwar wird sich der Ortsverein wahrscheinlich auflösen, der Blutspendetermin am 12. Juli findet aber auf jeden Fall statt. Foto: dpa

Der Erdmannhäuser Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes wird wohl nicht fortbestehen können. Der Vorstand will komplett zurücktreten.

Erdmannhausen - Der 27. Juni 2019 wird voraussichtlich in der Historie des Erdmannhäuser DRK-Ortsverbandes eine wichtige Rolle spielen. Denn wenn alles so läuft, wie es sich abzeichnet, wird der Ortsverein, der 1963 gegründet wurde, an diesem Tag aufgelöst. Vorausgesetzt, die Mitglieder stimmen dem Antrag der Vereinsführung zu. Sollten sie das nicht tun, bräuchten sie aber auch noch ein Vorstandsteam – die bisherige Mannschaft um den Vorsitzenden Rudolf Holzwarth und seine Stellvertreterin Bettina Rein tritt nämlich nicht mehr an.

Dass das Ende des Erdmannhäuser Roten Kreuzes sich abzeichnet (wir berichteten), kommt nicht wirklich überraschend. „Wir hatten schon 2012 eine Veranstaltung mit dem Titel ,Quo vadis DRK-Ortsverein?‘“, berichtet Marco Di Doi, der Schriftführer und Pressewart des Vereins. Er ist etwa seit der Jahrtausendwende im Verein aktiv und erinnert sich, dass viele Maßnahmen und vor allem das Thema Jugendrotkreuz immer wieder auf der Tagesordnung gestanden haben. „Aber es ist leider alles im Sande verlaufen. Das Interesse auch seitens der Jugend war einfach nicht da.“

Hinzu kam, dass die Mitglieder immer weniger geworden sind und es letztlich „immer dieselben sind, die sich engagieren“, so Di Doi. „Und die werden auch nicht jünger.“ Zum Vergleich: Waren es in besseren Zeiten noch mehr als 30 aktive Mitglieder, ist man inzwischen bei unter 20 angelangt. „Die Teilnahme am Straßenfest wurde zum Problem, Sanitätsdienste können wir nicht mehr leisten, wir haben seit Jahren keine Bereitschaftsleitung mehr und sind bei der Blutspende auf Hilfe von außen angewiesen“, zählt der Schriftführer auf.

Ausschlaggebend für die Entscheidung, am besten einen Schlussstrich zu ziehen, sei dann der Vorstoß der Gemeinde gewesen, das Feuerwehrhaus um- und auszubauen. In diesem Bau waren nämlich auch für das DRK Räumlichkeiten vorgesehen. Aber es ergebe keinen Sinn „für einen sterbenden Verein noch viel zu investieren“, so Di Doi. Da solle sich die Gemeinde das Geld lieber sparen und etwas kleiner bauen.

„Irgendwann muss man eben einen Schlussstrich ziehen“, sagt der DRK-Schriftführer im Gespräch mit unserer Zeitung. Zumal man wohl keine Alternative habe. Sollten die Mitglieder am 27. Juni der Auflösung des Vereins zustimmen, gelte es, einige weitere Dinge in die Bahnen zu lenken, sagt Marco Di Doi. „Wir müssen noch ein paar ungelegte Eier klären, etwa, wie die Liquidierung der Ortsgruppe funktioniert.“