Der Infokasten wurde eingeschlagen, die Polizei sperrte ihn zunächst ab. Foto: privat/Sandra Brock

Ein Unbekannter hat am Bahnhof die Scheibe einer Fahrplanauskunft beschädigt und sich dabei offensichtlich selbst verletzt.

Erdmannhausen - Am Erdmannhäuser Bahnhof ist es an diesem Montagvormittag so ruhig wie meist. Einige Autos stehen auf dem Parkplatz, die Pendler sind längst unterwegs, dementsprechend wenig ist los. Auf den zweiten Blick wird aber deutlich, dass es im Bereich des Wartehäuschens am Wochenende ziemlich rund gegangen sein muss. Die Scheibe der Fahrplanauskunft ist zerschlagen, drumherum liegen noch einige Scherbenreste und an Boden, Sitzbank, Wänden und dem Infokasten klebt Blut – vor allem vor der Sitzbank nicht gerade wenig.

Was ist passiert? Das fragte sich auch ein Leser dieser Zeitung, der die Redaktion am Sonntagabend informierte – auf seinen Bildern vom Ort des Geschehens ist auch ein Absperrband der Polizei zu sehen. Das liegt am Montagvormittag bereits im Mülleimer am Bahnsteig. Die Polizei hat inzwischen Blutspuren am Boden sowie an den Glasscherben gesichert, wie sie in einer Pressemitteilung bekannt gibt. Laut dieser hat ein unbekannter Täter in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Scheibe der Fahrplanauskunft am Bahnhof Erdmannhausen beschädigt und sich dabei offensichtlich verletzt.

Ein Bürger war auf den Schaden aufmerksam geworden und verständigte die Polizei. Diese stellte dann ebenfalls die beschädigte Scheibe fest und sperrte die Tatörtlichkeit ab. Anhand der Spurenlage geht die Polizei derzeit davon aus, dass sich der mutmaßliche Täter bei der Tathandlung verletzt hat und anschließend mit einer eingefahrenen S-Bahn flüchtete. Die Höhe des Sachschadens ist derzeit noch unbekannt. Die Bundespolizei hat zum Vorfall die Ermittlungen eingeleitet und bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, sich unter der Telefonnummer 07 11 / 87 03 50 zu melden. Im Erdmannhäuser Rathaus gingen keine Informationen zu der Tat ein.

Das Blut unter dem Wartehäuschen soll noch im Laufe des Montags von einer Reinigungskraft entfernt werden, teilt ein Sprecher der Bahn auf Nachfrage mit. Der Mitarbeiter werde auch den Bahnsteig und das Wartehäuschen noch einmal auf Glasscherben kontrollieren, damit sich niemand verletzen könne.

Eine Zunahme oder gar ein Schwerpunkt von Sachbeschädigungen oder Vandalismus an den Bahnhöfen der Umgebung gibt es laut dem Bahnsprecher „ganz klar nicht. Das sind Einzelfälle.“ Am Erdmannhäuser Bahnhof seien die Zahlen von 2017 auf 2018 sogar rückläufig gewesen. Wobei die Aufwendungen, die die Bahn in Vandalismus und Graffitibeseitigungen steckt, enorm sind. Im vergangenen Jahr beliefen sie sich bundesweit auf 38 Millionen Euro.