Oliver von Schaewen bemängelt das Verhalten einiger Besucher auf dem Straßenfest. Foto: privat

In einem Kommentar setzt sich Redakteur Oliver von Schaewen mit unschönen Vorfällen auf dem Straßenfest auseinander.

Erdmannhausen - Mal ehrlich, wissen Sie, wann der Welttoilettentag ist? Ich musste auch nachschlagen, es ist der 19.  November. Den Tag hat die Welttoilettenorganisation – kein Scherz, die gibt es wirklich – im Jahr 2001 ausgerufen, und die Vereinten Nationen zogen 2013 auf Wunsch von Singapur nach. Der Hintergrund: Ein beträchtlicher Teil der Weltbevölkerung, rund 2,5 Milliarden Menschen, verfügt nicht über eine ausreichende Sanitärversorgung. Was das alles mit dem Erdmannhäuser Straßenfest zu tun hat? Viel, denn offenbar wissen die weiblichen Besucher den Wert einer Toilette zu schätzen, einige in diesem Jahr in besonders großer Zahl auftretende männliche Gäste dagegen nicht. Sie urinierten gegen Wände und in Gärten – und wurden noch aggressiv, als man sie darauf ansprach.

Die Ausrede, es hätte Schlangen vor den Herren-Toilettenwagen gegeben, können wir nicht gelten lassen. Denn die Frauen, im Warten geübt vor Autobahn- und Flughafen-WCs, würden sich niemals die Blöße geben, öffentlich auf einen Entwicklungsstand zurückzufallen, der seit der massenhaften Einführung des Wasserklosetts in Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts bis auf erschließungsbedingte Ausnahmen als überwunden gilt.

Fragt sich also, mit welcher Strategie Wildpinklern beizukommen ist. Mehr Pinkelplätze könnten helfen, sind aber keine Garantie. Die Security war schon mahnend unterwegs, kann jedoch nicht überall sein. Gut gemeinte Appelle wie dieser Kommentar verfliegen in bierbenebelten Hirnen. Was hilft: Hinweisschilder? Zäune? Strafgelder? Egal: Wildpinkler bitte drinnen bleiben!