Der Dirtpark liegt jetzt etwas schräg im Gelände, was allen Beteiligten besser gefällt. Foto:  

Der Gemeinderat hat einen Knopf an die Pläne für das Projekt am Herdweg gemacht. Die modifizierte Planung kommt bei allen Beteiligten gut an. Die gewünschten Zuschüsse werden ebenfalls fließen.

Erdmannhausen - Nicht immer gibt es so viele Bürger, die einer Gemeinderatssitzung beiwohnen, und noch seltener sind die Interessierten auf den Zuhörerrängen so jung: Ein knappes Dutzend Jungs waren mit Jugendhausleiterin Clara Strähle-Hottenrott gekommen, um die finale Entscheidung über „ihren“ Dirtpark live mitzuerleben.

Zwar war die Grundsatzentscheidung des Gemeinderats, den Dirtpark neu zu bauen, bereits im vergangenen September gefallen. Nötig wurde das, weil im Zuge des Kinderhaus-Neubaus stark in den ursprünglichen Dirtpark eingegriffen werden musste. Gemeinsam mit den Jugendlichen wurde daher eine neue Planung erstellt, die die Jugendlichen in der Gemeinderatssitzung im Herbst auch selbst vorstellten (wir berichteten).

Nun ist das Ganze in trockenen Tüchern, und der Erdmannhäuser Gemeinderat hat den Auftrag einstimmig für 26 656 Euro an die Firma Turbomatic aus Warstein vergeben. Eine kleine Ehrenrunde drehte man zwischenzeitlich: Kurz vor Weihnachten saßen die Jugendlichen, Vertreter vom Verein Kuja und Verwaltung sowie Planer nochmals zusammen und tüftelten an dem Plan – mit dem Ergebnis, dass nun alle noch zufriedener mit dem Resultat sind. Die „verfeinerte und modifizierte Variante“, so der Kämmerer Eberhard Immel, beinhalte, dass der Starthügel „ein bissle ins Eck geschoben wurde“ und so die so genannten Dirtlines etwas schräg im Gelände liegen. Der Effekt: Die ganze Bahn öffne sich schöner, und das künftige Kinderhaus bekomme einen weiteren Blick ins Gelände, so Immel.

Zudem haben sich die Jugendlichen gegenüber der ersten Planung dafür ausgesprochen, dass man auf die Deckschicht aus Brechsand, der den statischen Zusammenhalt der Wege verstärkt, aber auch böse Verletzungen hervorrufen könne, verzichten kann. Das bedeutet außerdem eine Kostenreduktion von rund 12 000 Euro. „Wir bauen den Dirtpark als Dirtpark“, heißt nun die Devise, so Eberhard Immel. Heißt: Dirt – also Dreck beziehungsweise Erde – ist das bestimmende Element.

Wie es denn um die Stabilität der Hügel stehe, wenn man nun keinen Brechsand verwende, wollte der SPD-Rat Hans-Georg Götz wissen. Diese sei nicht so gegeben wie mit dem Brechsand, räumte Immel ein. Darüber habe man mit den Jungs auch diskutiert, sie wüssten, dass ihr Arbeitseinsatz nötig ist, um die Bahnen in Schuss zu halten. Und zur ganz großen Not könne man den Brechsand auch nachrüsten.

Insgesamt zeigten sich die Räte sehr angetan von der Planung, deren Durchführung für Frühjahr geplant ist. Spätestens in den Sommerferien sollen die Jugendlichen ihre ersten Runden auf den Dirtlines, der Flowline und im Techniktrail drehen können, so das Versprechen aus dem Rathaus. Gute Nachrichten gab es zudem in finanzieller Hinsicht. Passend zur Sitzung am Donnerstagabend kam nämlich der Förderbescheid vom Verband Region Stuttgart. Für den Erdmannhäuser Dirtpark gibt es 50 Prozent beziehungsweise maximal 25 000 Euro Zuschuss (wir berichteten).