Kinder, Gemeinderäte und Bürgermeisterin Birgit Hannemann (Vierte von rechts) beim Spatenstich. Foto: KS-Images.de

Der Bau soll zum Schuljahresbetrieb 2020/2021 fertig sein. Die Förderung ist geringer als gedacht.

Was lange währt, wird endlich gut: Im dritten Anlauf hat die Gemeindeverwaltung den ersehnten Landeszuschuss für den Bau der neuen Schulsporthalle bekommen. Und so konnte Bürgermeisterin Birgit Hannemann am Mittwochnachmittag, nach einer kurzen Einweisung durch den Baggerführer Sven Mattel, persönlich den ersten Baggerbiss vornehmen. Etwas, das ihr offenkundig Spaß machte und den umstehenden Gemeinderäten, die zunächst etwas Sicherheitsabstand gewahrt hatten, Respekt einflößte. Doch nicht nur ihnen. Auch die Hortkinder der ersten bis vierten Klasse der Astrid-Lindgren-Schule, die zusammen mit ihren Betreuerinnen Susan Wagner und Gabriele Förg gekommen waren, waren schwer beeindruckt. Auf die Frage, ob es ihnen denn gefallen habe, sagten sie: „Ja, vor allem, dass die Bürgermeisterin gebaggert hat!“

Nicht alle von ihnen werden noch in den Genuss der neuen Sporthalle kommen, denn bis diese – wenn alles nach Plan läuft – zum Schuljahresbetrieb 2020/2021 fertig ist, sind einige schon auf weiterführenden Schulen in Marbach. Und manche Kinder bedauerten auch, dass ihre „schöne alte Halle“ dann abgerissen wird. „Hoffentlich können wir dann noch Fußball spielen“, meinte einer der Jungs.

Die alte Halle, die noch aus den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammt, ist indes bei weitem nicht so schön wie mit Kinderaugen betrachtet. Das Flachdach macht Probleme, energetisch gesehen sei sie eine Katastrophe, sagte die Bürgermeisterin, und eine Sanierung wäre teuer geworden.

Zwei Wermutstropfen gibt es allerdings beim Neubau: Er kostet samt Photovoltaikanlage auf dem Dach mehr als fünf Millionen Euro. Und die Förderung des Landes fällt deutlich geringer aus als geplant: Statt der veranschlagten 540 000 Euro gibt es nur 256 000 Euro. Das liege daran, dass die ursprüngliche Förderung nicht mehr existiere, erklärte die Rathauschefin auf Nachfrage. „Um die hohe Förderung noch zu bekommen, hätten wir größer bauen müssen.“ Das wiederum brauche man nicht, weil ja auch die Halle auf der Schray noch viel Platz biete. Auch Vereine sollen die Schulturnhalle nutzen können. Ein zusätzliches Raumangebot bietet der Gymnastikraum. Dabei wird die neue Halle nur noch etwa ein Viertel der derzeit nötigen Energie verbrauchen.

Weil es mit dem Baubeginn so lang gedauert habe, sprächen manche schon von einem Jahrhundertprojekt, scherzte Birgit Hannemann. Der Grund für die Verzögerung lag an den Nachbargemeinden Marbach und Pleidelsheim, erklärte sie auf Nachfrage: „Die Zuschüsse werden auf die Kreise verteilt, und dort geht es nach Dringlichkeit.“ Marbach habe wegen der Größe des Schulzentrums, das ja auch von Erdmannhäusern besucht werde, und Pleidelsheim wegen des Brandschutzes Vorrang gehabt. „Aber wir sind froh, dass wir so ein Großprojekt nicht ganz allein stemmen müssen“, zeigte sie sich dennoch dankbar.