Landrat Dietmar Allgaier (links) und Vanessa Gruber bei der Amtseinsetzung von Marcus Kohler. Foto: Werner Kuhnle

Marcus Kohler ist als neuer Bürgermeister von Erdmannhausen vereidigt worden.

Erdmannhausen - Selten erlebe man einen solchen musikalischen Beginn einer Gemeinderatssitzung, sagte die CDU-Gemeinderätin und stellvertretende Bürgermeisterin Vanessa Gruber nach dem stimmungsvollen Beitrag von Benedetta Constatini (Violine) und Miriam Betz (Klavier). Und überhaupt war es am Dienstag eine ganz besondere Gemeinderatssitzung in der Erdmannhäuser Halle auf der Schray: Es gab einen einzigen Tagesordnungspunkt, und der war die Einsetzung des neuen Bürgermeisters Marcus Kohler. „Wir haben schwierige Wochen hinter uns, und umso mehr freut es mich, dass wir die Verpflichtung nun doch in etwas größerer Runde durchführen können“, erklärte Vanessa Gruber. Etwa 90 Gäste waren am Dienstag in die Halle auf der Schray gekommen, wo sie mit entsprechendem Abstand platziert waren.

Ein bunter Reigen an Rednern reihte sich zwischen die Musikbeiträge. Darunter auch der Landrat Dietmar Allgaier, der selbst erst seit Jahresbeginn im Amt ist. „Viele meiner Termine konnten wegen Corona nicht stattfinden. Dies ist aber immerhin schon mein zweiter in Erdmannhausen“, berichtete er mit Blick auf die Verabschiedung von Kohlers Vorgängerin Birgit Hannemann, die nicht mehr für eine zweite Amtszeit kandidiert hatte. Marcus Kohler konnte sich im zweiten Wahlgang mit 51,6 Prozent durchsetzen und ist seit 1. Juni Erdmannhausens neuer Bürgermeister. „Ein anspruchsvolles Amt“, wie der Landrat betonte. Nach einem ersten Kennenlernen sei er aber voller Überzeugung, dass Kohler das meistern werde.

Davon ist auch Holger Albrich, der Bürgermeister von Sachsenheim, überzeugt. Er sprach zum einen als Bürgermeisterkollege, zum anderen aber auch als Freund und Trainerkollege von Marcus Kohler. Als die beiden sich auf dem Fußballplatz kennenlernten, sei Albrich gleich klar gewesen: „Da kommt einer, der meint es wirklich ernst.“ Und so unähnlich seien die beiden Tätigkeiten Trainer und Bürgermeister auch gar nicht, so Albrich. Es gehe jeweils darum, ein Team zusammenzustellen, anzuleiten und nach vorne zu bringen. „Außerdem geht es um Vertrauen und Loyalität.“

Pastor Matthias Kapp von der evangelisch-methodistischen Kirche sprach das Grußwort für die örtlichen Kirchengemeinden. „Gott meint es gut mit den Menschen, und er meint es auch gut mit Bürgermeistern“, sagte Kapp und verwies auf die Geschichte von Mose. Marcus Kohler habe seit seiner Wahl längst das Gespräch mit den Kirchengemeinden gesucht und „wir unterstützen Sie gerne“.

Dieses Angebot erhielt Kohler auch von den anderen Rednern. Er dankte ihnen dafür, ebenso wie all seinen Wählern, Unterstützern, Freunden und natürlich der Familie. Bürgermeister wollte er nach eigener Aussage schon lange werden. „Es war zwar kein Kindheitstraum, aber der Wunsch, Verantwortung zu übernehmen, kam sehr früh.“ Außerdem habe es ihn gereizt, als Bürgermeister konkret Dinge bewegen zu können. In seiner Amtszeit möchte Kohler zeitnah ein Zukunftsforum mit den Erdmannhäusern auf die Beine stellen. Zudem liegen ihm unter anderem die Wirtschaftsförderung sowie der Bereich Kinder und Jugendliche am Herzen, so der neue Schultes. Des Weiteren möchte er gerne ein Projekt mit kleineren Ein- bis Zwei-Zimmerwohnungen für Erdmannhausen initiieren.