Initiatorin Maren Wöhrbach hat die Unter Foto: Werner Kuhnle

Die Affalterbacher Straße hat es in sich. Eigentlich gilt Tempo 30, aber Autofahrer sind zu schnell und die Kurve beim Kindergarten ist unübersichtlich. Eltern haben deshalb im Ort 273 Unterschriften für mehr Sicherheit gesammelt.

Erdmannhausen - Wer in Erdmannhausen zu Fuß zum Kindergarten Regenbogen möchte, der muss meist zuerst die Affalterbacher Straße überqueren. Doch das ist mitunter gar nicht so einfach: Der Kurvenbereich mit Zufahrten zu gleich zwei weiteren Straßen in Kombination mit Fahrern, die sich nicht an Tempo 30 halten, sorgt für Unübersichtlichkeit und Gefahrensituationen. Darüber lässt sich nun ausgiebig bruddeln – oder man nimmt die Sache selbst in die Hand, wie es Maren Wöhrbach im Sommer in Form einer Petition getan hat, die neben einem sichere Überweg auch die Kontrolle des Tempolimits in diesem Bereich fordert. Drei Monate nach Startschuss konnte sie am Donnerstag nun 273 Unterschriften an Bürgermeister Marcus Kohler übergeben.

Mit dieser Zahl an Unterstützern hat die Mutter von zwei Söhnen sogar ihre eigenen Erwartungen übertroffen. Als sie im August loslegte, hatte sie sich zunächst 190  Unterschriften als Ziel gesetzt: „Das Thema scheint den Erdmannhäusern wirklich am Herzen zu liegen.“ Das wurde auch deutlich, als sie am Wochenende in der Ortsmitte persönlich um Signaturen geworben hat, wie sie erzählt: „Alleine an diesem Tag haben 54 Bürger die Petition unterzeichnet, mit denen ich jeweils auch Gespräche geführt habe.“ Dabei kristallisierte sich heraus, dass der sichere Überweg nicht nur für Kinder eine große Besserung darstellt: „Viele Senioren kamen auf mich zu, dass auch sie Schwierigkeiten haben, dort über die Straße zu kommen, weil sie nicht mehr so flott unterwegs sind.“ Der Großteil der Unterschriften sei aber dank der Mithilfe der Kindergärten zustande gekommen, die Elternbriefe und Aushänge möglich gemacht haben, erklärt Maren Wöhrbach: „Dafür möchte ich noch einmal meinen Dank aussprechen.“ Ein Teil des Elternbeirates war auch mit ins Rathaus gekommen, um der Forderung so noch einmal Nachdruck zu verleihen. Die stieß beim Rathauschef auf offene Ohren.

„Ich unterstütze den Wunsch nach einer Querungshilfe selbst sehr“, erklärte Bürgermeister Kohler. „Die Situation dort ist wirklich alles andere als befriedigend.“ Daher habe es ihn sehr gefreut, als er von dem Engagement von Seiten der Bürger gehört habe. Neben den Unterschriften wird er auch über 100 Stellungnahmen von Erdmannhäusern mitnehmen, wenn es an die weitere Planung geht: „Das ist sehr guter Rückenwind für uns.“

Denn die Gemeinde Erdmannhausen kann hier selbst gar keine Entscheidung fällen. Die Affalterbacher Straße ist eine Kreisstraße und damit Hoheitsgebiet des Landratsamts in Ludwigsburg, so Kohler: „Wir werden das Anliegen aber bei der Verkehrsschau am 27. März vortragen. Und zwar mit oberster Priorität.“ Das soll bei der anstehenden Verkehrsklausur mit den Gemeinderäten festgezurrt werden: „Wir brauchen dort eine gute Lösung.“

Um der Sache weiter Nachdruck zu verleihen, sollen außerdem bis dahin noch Zahlen ermittelt werden. Hier erklärte sich Ordnungsamtsleiterin Verena Fischer dazu bereit, die Daten aus einem vor Ort aufgestellten Geschwindigkeits-Display zu besorgen. Außerdem wird das Anliegen auch im Zukunftsforum der Gemeinde von ihr persönlich eingereicht, erklärte Maren Wöhrbach: „Das alles ist eine so wertvolle Erfahrung für mich.“