Klopapier ist derzeit Mangelware in den Läden. Foto: dpa/Martin Gerten

Bei den örtlichen Händlern läuft in Coronazeiten manches etwas anders.

Marbach/Bottwartal - Toilettenpapier ist in diesen Tagen Mangelware. Ebenso Mehl und Hefe. Die aktuelle Situation rund um das Coronavirus stellt auch die Einzelhändler vor besondere Herausforderungen. Es gilt, Mitarbeiter und Kunden zu schützen, aber gleichzeitig die Versorgung aufrecht zu erhalten. Vieles, was die nächsten Tage und Wochen betrifft, „muss man sehen und dann neu bewerten“, sagt etwa Reiner Kübler von Nah und Gut in Erdmannhausen.

Kübler geht aber davon aus, „dass sich der Warenfluss einrenken wird“. Stand jetzt hat er in seinem Geschäft in der Erdmannhäuser Mittelstraße Schilder aufgehängt, dass „wir uns wünschen, dass alle mit Karte und möglichst nicht mit Bargeld bezahlen“, so Kübler. Außerdem hat er ein Auge darauf, dass es im Laden nicht zu voll wird. „Wenn das so ist, mache ich die Türen kurz zu, sodass von draußen keiner reinkann, die Kunden von drinnen aber raus.“ Dann müsse eventuell der eine oder andere ein paar Minuten vor der Türe warten, bis er dann „reinschlüpfen“ kann, wenn ein anderer das Geschäft verlässt.

Insgesamt sei mehr los, hat Reiner Kübler beobachtet. Das sei aber auch ganz normal, weil viele Menschen eben jetzt zuhause seien, Kinder nicht im Hort oder der Mensa essen. Lebensmittel auszufahren „schaffen wir nicht“. Waren seien da, vielleicht an einem Tag das eine oder andere nicht, „da sind wir darauf angewiesen, was Edeka uns liefert“. Toilettenpapier, wenn vorhanden, gibt es pro Kunde nur ein Päckchen.

So hält es auch Walther Eulenberger in seinem Euli in Rielingshausen. „Mehr als ein Paket pro Kunde gibt es nicht.“ Darauf haben er selbst und die Mitarbeiter ein Auge. „Ich habe auch schon jemanden Hefe zurücktragen lassen, weil er so viel mitnehmen wollte“, berichtet er. „Wir sind die ländliche Version von einem Supermarkt“, sagt er lachend. Da gehe vieles von selbst oder im Gespräch. An die Kasse hat er zwei Bierbänke übereinander gestellt, sodass der Abstand gewährleistet ist. „Die Schlange wird länger, aber die Leute halten von selbst Abstand“, hat Walther Eulenberger beobachtet. Wer Hilfe benötige, bekomme sie bei Euli ohnehin schon immer, „gegen einen kleinen Aufpreis fahren wir Lebensmittel auch aus“.

Generell findet Walther Eulenberger, dass die momentane Coronakrise auch Ansporn sein sollte. „Ansporn, vielleicht mal mit weniger auszukommen und Ressourcen zu sparen.“ Aber auch, als Gesellschaft im übertragenen Sinne „zusammenzurücken. Wenn mir das Mehl ausgeht, kann ich ja, wie früher, auch mal den Nachbarn um ein wenig bitten.“

Im Rewe in Marbach ist – fast – Business as usual. Der Sitzbereich der Bäckerei im Vorbereich ist geschlossen, „Es gibt keine Zugangsbeschränkungen oder Sonderzugangsregelungen. Bargeld wird unverändert akzeptiert“, heißt es seitens der Rewe-Pressestelle. Und weiter: „Rewe und Penny installieren im Kassenbereich zudem sukzessive in allen Märkten durchsichtige Schutzscheiben als Präventivmaßnahme für die Mitarbeiter.“ Zudem wurde in Marbach der Boden mit „Abstandshaltern“ beklebt.

In Marbach ist es derzeit bei einigen Geschäften unklar, ob sie der Grundversorgung dienen und weiter geöffnet bleiben dürfen oder nicht: https://www.marbacher-zeitung.de/inhalt.marbacher-geschaefte-die-geschlossen-hatten-sind-wieder-geoeffnet-was-dient-der-grundversorgung-was-nicht.7485d6bc-b6f4-458a-8f33-2ff5260941a2.html