Aufregung, Neugierde, ein bisschen Respekt vor dem Ungewissen und vor allem eine große Portion Vorfreude – die Grundschüler erleben ein Wechselbad der Gefühle. Foto: Avanti/Ralf Poller

Am Donnerstag wurden die Erstklässler und Erstklässlerinnen in Großbottwar eingeschult. Die schöne Feier an diesem aufregenden Tag machte die Mädchen und Jungen neugierig auf den neuen Lebensabschnitt.

Großbottwar - Der Gefühlsmix der neuen Erstklässler an der Wunnensteinschule dürfte sich aus Emotionen wie Vorfreude, Ungewissheit, Stolz und Anspannung zusammengesetzt haben, als sie am frühen Donnerstagnachmittag Einzug in die Großbottwarer Schulsporthalle hielten. Begleitet wurde dieser von den Bläserklängen des Schulorchesters. Das hatte in diesem Schuljahr nur einmal miteinander proben können und sich dennoch wacker geschlagen.

Farbenfroh geht es bei der Feier zu

Ein gar farbenfroher Wurm schlängelte sich hin zu den Bänken, die für die Neulinge bereitgestellt worden waren, um den ersten Schultag betont fröhlich zu gestalten. Vor den Bänken hatte sich nämlich eine Kulisse aufgebaut, wo diejenigen aktiv wurden, die ein Jahr Vorsprung haben und deshalb wissen, wie der Hase an der Schule läuft. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 2c sorgten für ein freundschaftliches und kreatives Willkommen, das sich den herzlichen Begrüßungsworten von Schulleiterin Uta Schwarz – „endlich seid ihr da, wir haben uns schon sehr auf Euch gefreut“ – nicht nur anschloss, sondern auch viele Impulse zum Schmunzeln setzte. Frei nach dem Bilderbuch von Friedl Hofbauer: „Wenn der Löwe in die Schule kommt“, hatten die Kinder ihre eigenen Ideen eingebracht und den Text so umgestaltet, dass er zu den Personen und Tieren passte, die sie auf der „Bühne“ aufleben ließen. Etwa Astronauten, Polizisten, Wichtel, Früchtchen oder auch ein Krokodil.

Dass auch die alle etwas zu lernen haben, wenn es in die Schule geht, erfuhren die kleinen wie großen Gäste auf amüsante und kesse Weise, die den verkleideten Mimen ebenfalls sichtbar viel Spaß machte. Zuvor ertönte noch das Willkommenslied der Schule „Hallihallo“ und die Kinder blickten gebannt auf die kleine Inszenierung, die Lehrer Jens Heim mit seiner Klasse einstudiert hat.

Die 2c macht den Neuankömmlingen Mut

Getrennt vom Nachwuchs in den Zuschauerreihen sitzend, erfreuten sich die Eltern offensichtlich am Anblick ihrer Sprösslinge, die schwer bepackt mit großen bunten Schulranzen und fast noch schwereren Schultüten, ihrem neuen Lebensabschnitt entgegen gingen. Ob es die Schwere des Ranzens war oder vielleicht auch nur die Aufregung: eine Schülerin kippte kurzerhand nach hinten von der Bank weg, wurde aber von einer der vier Erzieherinnen aufgefangen, die die jetzigen Erstklässler noch im Kindergarten betreut hatten und an deren „großem Tag“ dabei sein wollten.

Dass das Coronathema den ersten Schultag begleitet, lässt sich auch in Großbottwar nicht vermeiden. So wurden nicht nur die Eltern auf die 3 G-Regelung hin überprüft, sondern auch die 76 einzuschulenden Kinder mit ihren Familien in drei Gruppen aufgeteilt und jeweils im Dreiviertelstunden-Rhythmus empfangen. Und die Klasse 2c durfte so gleich dreimal präsentieren, was sie sich ausgedacht und geprobt hatte. Dazu zählte auch ein gelungenes Ständchen mit der Mundharmonika. Und um einen Vorgeschmack zu geben, was in der Schule überhaupt gelehrt wird, lüfteten die Zweitklässler auch dieses offene Geheimnis: sie wiesen mit passenden Symbolen, etwa einem Ball oder einem Wasserkasten darauf hin, dass es neben Fächern wie Rechnen, Lesen und Schreiben in der Schule auch sportlich oder kreativ zugeht. Und mit dem Song „Alle Kinder lernen lesen“, machten sie ihren neuen Schulkameraden viel Mut.

Im Stuhlkreis wird der Mund-Nasenschutz abgenommen

Lehrerin Daniela Feil, die mit 26 Kindern die erste Schicht bildete, nahm ihre frisch gebildete Klasse schließlich gleich an jenen Ort mit, der für die nächsten Monate den gemeinsamen Rahmen für das Lernen bildet: das Klassenzimmer.

„Wir nehmen nicht den großen Eingang, sondern schleichen uns hinten rein“, wies sie die neuen Erstklässler in das ungewohnte Prozedere ein und zeigte auch, wo die Toiletten sind. Im Stuhlkreis sitzend durften die Neulinge dann ihren Mundnasenschutz abnehmen und sich einzeln der Gruppe vorstellen. „Damit ihr seht, wie ihr ausschaut“, so die Lehrerin freundlich.

Klassenzimmer sind mit Luftfiltergeräten ausgestattet

Alle Erstklässler-Zimmer sind an der Wunnensteinschule mit Luftfiltergeräten ausgestattet. Ganz ohne Maske ließ es sich unbefangen und frei endlich auch den Schultüten widmen. Und hierbei wurde selbstverständlich jedes Exemplar einzeln gewürdigt.