Der langjährige Kleinbottwarer Ortsvorsteher erhält eine Auszeichnung, die sehr selten in Steinheim vergeben wird. Auch ein weiteres Engagement wird gewürdigt.
Steinheim - Es ist die höchste Auszeichnung, die die Stadt Steinheim vergibt. Entsprechend bedachtsam wägt der Gemeinderat ab, wem die Bürgermedaille verliehen werden soll. Das lässt sich alleine schon daran ablesen, wie selten die Ehrung vorgenommen wird. Der letzte, den die Kommune für seine herausragenden Leistungen würdigte, war Werner Ebinger – vor neun Jahren. Vor ihm durften insgesamt nur acht Personen die Medaille entgegennehmen. Es ist also ein ausgesprochen kleiner Kreis an verdienstvollen Bürgern, in den sich seit Dienstag der langjährige Kleinbottwarer Ortsvorsteher Manfred Waters eingereiht hat, dem Bürgermeister Thomas Winterhalter im Beisein von rund 80 Gästen in der Blankensteinhalle diese Auszeichnung überreichte.
Die Richtlinien erfüllt
Dass Waters die Medaille zurecht tragen darf, daran ließ der Rathauschef keinen Zweifel. „Die Bürgermedaille der Stadt Steinheim wird für Leistungen an Menschen verliehen, die im kommunalpolitischen Bereich, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereich dem Wohl der Stadt Steinheim und ihrer Einwohner dienen. Es soll sich um eine außerordentliche Leistung handeln, die der Auszuzeichnende in dem ihm möglichen Wirkungsbereich für die Allgemeinheit erbracht hat. Diese Punkte aus der Richtlinie zur Verleihung der Bürgermedaille können wir in ihrem Fall so als erfüllt bestätigen“, sagte Winterhalter.
Der Bürgermeister erinnerte daran, dass Waters sich nach seinem Umzug von Düsseldorf nach Kleinbottwar im Jahr 1976 schnell im Steinheimer Stadtteil einlebte und ebenso rasch in der Kommunalpolitik Fuß fasste. 1984 zog der Berufssoldat in den Ortschaftsrat ein, dem er „beeindruckende 35 Jahre lang“ angehört habe, die längste Zeit davon als Ortsvorsteher. Doch auch im Gemeinderat nahm Waters eine tragende Rolle ein, war von 1999 bis 2016 Vorsitzender der CDU-Fraktion. „In vielen Gesprächen und Sitzungen haben Sie mit ihrem ganzen Wissen, Ihrer Tatkraft, Ihrer jahrzehntelangen Erfahrung in der Kommunalpolitik und Ihrer akribischen Arbeitsweise Steinheim nachhaltig vorangebracht“, lobte Winterhalter.
Mehr als ein Kommunalpolitiker
Doch das Wirken von Waters habe sich nicht auf die Kommunalpolitik beschränkt. Der Kleinbottwarer habe im Stadtteil auch darüber hinaus mit angepackt: „Der Bogen reicht vom Rebschneiden am alten Rathaus bis zum kontinuierlichen Weiterentwickeln der umfangreichen historischen Sammlung ihres lieb gewonnenen Wohnortes.“ All dieser Einsatz wurde schließlich nicht nur mit der Bürgermedaille und einer Urkunde honoriert. Winterhalter überreichte Waters zudem eine Tafel mit der Aufschrift „Stadt Steinheim – Verwaltungsstelle Kleinbottwar“, die ihm beim Aufräumen der Kelter „in die Hände gefallen ist“.
DRK-Ferienfreizeit wird ebenfalls gewürdigt
Waters, der mit Standing Ovations gefeiert wurde, bedankte sich für das Geschenk sowie die Ehrung und ließ in seiner Rede die vergangenen Jahrzehnte aus seiner Perspektive Revue passieren, hob dabei unter anderem eine große Pflanzaktion noch unter dem damaligen Schultes Alfred Ulrich hervor. Die Zeit in führender Funktion in der Lokalpolitik sei anspruchsvoll, aber auch interessant gewesen. Waters versäumte es zudem nicht, die Arbeit der Mannschaft herauszustreichen, die die DRK-Ferienfreizeit auf der Kaisersberghütte auf die Beine stellt – und knüpfte damit an den Programmpunkt davor an. Der Schultes hatte eben diese Initiative für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt. „Für Sie ist der gesellschaftliche Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung kein Fremdwort“, sagte er zu Erika Sackmann, Isolde Nantt und Iris Löder, die die Auszeichnung und einen Scheck über 500 Euro stellvertretend für das Team entgegennahmen.
Wer die Medaille erhalten hat
Nummer zehn
Manfred Waters wurde als erst zehntem Steinheimer insgesamt die Bürgermedaille überreicht. Zuvor war die Auszeichnung folgenden Personen – übrigens ausschließlich Männer – überreicht worden: Johannes August (Hans) Fröscher (1978), Oskar Wendnagel (1980), Eugen Reißer (1980), Karl-Dietrich Adam (1991), Hermann Ringle (1994), Hans Dietl (2005), Gustav-Adolf Thumm (2005), Herbert Schäffer (2007) und Werner Ebinger (2012).