Für ihre großartigen Leistungen wurden die Handballerinnen geehrt. Foto: Werner Kuhnle

In Benningen wurden engagierte Bürgerinnen und Bürger aus den Bereichen Sport und Kultur ausgezeichnet.

Benningen - Viele Menschen freuen sich, wenn ihr Name in der Öffentlichkeit im Zusammenhang mit etwas Positivem genannt wird. Das ist in Benningen nicht anders, wie die Sportler- und Kulturehrung der Gemeinde am Donnerstagabend gezeigt hat. Und dabei ist es egal, um welchen Bereich es sich handelt: Entscheidend ist nur das gezeigte Engagement. „In Benningen ist es der Sport- und Kulturausschuss der Gemeinde, der darüber entscheidet, wer bei uns geehrt wird“, teilte Bürgermeister Klaus Warthon den zahlreichen Gästen mit, die in der Gemeindehalle in coronagemäßer Sitzordnung platziert waren und auf die eigene Auszeichnung warteten.

Coronakonforme Ehrungen

Normalerweise werden die Ehrungen während des Neujahrsempfangs vorgenommen. Nicht so in Zeiten der Pandemie, die an dem Abend auch das klassische Shake-Hands-Ritual vereitelte. Die zu Ehrenden durften jedoch nach Nennung ihres Namens nach vorne kommen und sich selbst die jeweilige Medaille vom Tisch holen. Danach gab es ein kurzes Fotoshooting sowie Applaus von den Zuhörenden. Und auch das vorzeitige Verlassen des Saales von Gruppen und Mannschaften sei „in diesen Zeiten kein Zeichen der Respektlosigkeit, so Warthon, der sämtlichen Geehrten ein Bonbon ankündigte, um über die etwas schlichte Zeremonie besser hinwegzukommen: Für jeden Geehrten gab es einen Zehn-Euro-Gutschein, der in der Eisdiele am Dengelberg eingelöst werden kann.

Erfolgreiche Ringer

Den Anfang des Ehrungsreigens machten die Ringer des RSV: Acht an der Zahl durften ihre Medaille abholen; darunter sieben Personen, die auch in den Vorjahren für ihre Leistungen geehrt wurden. Mit Kira Merz befand sich eine einzelne junge Dame unter den Erfolgreichen. Und Paul Levi-Katajew ist das neue Gesicht unter den Geehrten: Er schaffte es in seiner Klasse zum Bezirksmeister in der D-Jugend, griechisch-römischer Stil.

Dass der Herren-Fußball in Benningen mit den „Entenmännern“ legendäre Erfolge gebracht hat, das weiß auch der Schultes. Unter Trainer Thomas Lembeck hat die aktuelle erste Mannschaft des TSV 1899 Benningen nun den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft und als Meister der Kreisliga A1 die Anerkennung von Klaus Warthon erhalten.

Die weibliche Handball-Jugend des HSG Neckar brachte im Jahr 2020 ebenfalls große Erfolge mit nach Hause. Die C-Jugend wurde unter ihren Trainern Isabell Killinger und Roland Geisel in der Hallenrunde Meister der Bezirksklasse. Die B-Jugend unter den Trainerinnen Heike Storz und Jasmin Killinger wurde „trotz großer Konkurrenz“ Meister der Bezirksliga. „Das ist nur alle paar Jahre mal der Fall und wahrlich kein Selbstläufer“, kommentierte Warthon die großartige Leistung.

Langjähriger Einsatz in der Altenhilfe

Erfolge auch beim TCB: Die Tennis spielenden Herren 1 holten den WTB Pokalsieg auf Bezirksebene. Die Damen W40 schafften den Aufstieg in die Verbandsklasse. Beide Teams werden von Frank Mohrbacher trainiert. Lisa Durm machte mit einer besonderen Disziplin von sich reden: Mit der Sportart Amateurfunkpeilen holte sie den Titel der Deutschen Meisterin im „80m-Classic“ sowie den der Vizemeisterin beim „2m-Classic“ in der Damenklasse W16.

Amelie Chiara Flandi zeigt ihre Begabung auf einem anderen Gebiet: Die junge Pianistin holte mit ihrem Klavier-Solo beim Regionalwettbewerb von „ Jugend musiziert“ den Ersten Preis (Stimmgabel in Silber) in der Altersgruppe II. In einer anderen Besetzung holte sie sich die Stimmgabel in Bronze.

Die beiden letzten verbliebenen Helferinnen des Arbeitskreises Altenhilfe Hildegard Kühl und Gudrun Klein wurden für ihr langjähriges Engagement ebenso geehrt wie die acht ehrenamtlichen Mitarbeiter des Seniorenstübles, die seit drei Jahrzehnten ihren lobenswerten Einsatz bringen. Rolf Seybold und Uli Storz leisten bei der Freiwilligen Feuerwehr seit 40 Jahren wertvolle Dienste und bekamen dafür das Ehrenzeichen in Gold überreicht. In Silber erhielt dies Claus-Dieter Bulla für 25 Jahre.

Engagement als Römerexperte

Bereits ebenfalls 40 Jahre engagieren sich Rita Schlegel und Sigrid Walter im Bund für Heimatkunde und gewährleisten, dass das Museum im Adler an den Wochenenden betreut wird. Und eine Persönlichkeit konnte ihre Auszeichnung nicht in Empfang nehmen, weil sie posthum geehrt wurde: Für seinen Vater Jürgen nahm Wolfram Berner die Ehrung für dessen langjähriges Engagement als Römerexperte und für die katholische Kirche entgegen.

Schlussendlich gratulierte Bürgermeister Klaus Warthon 13 Blutspendern für ihren lebensrettenden Einsatz: Stolze 100 Mal hat sich Dorothea Ledwig bislang „anzapfen“ lassen. Halb so oft geschah dies bei Anita Erhardt und Elfriede Vordermeier. Die übrigen Blutspender wurden für 25-faches oder für 10-faches Spenden geehrt.

Preise der Richard-Hirschmann-Jugend-Stiftung

Auszeichnung der Schulbesten
An gleicher Stelle sind am Donnerstagnachmittag auch die Preise der Richard-Hirschmann-Jugend-Stiftung verliehen worden. Jeweils die Schulbesten des Jahrgangs 2019/2020 der Grundschule Benningen wurden ausgezeichnet und erhielten eine Urkunde und einen 50-Euro-Büchergutschein. Ganz bewusst werde der Hirschmann-Preis nicht am Ende der Schulzeit, sondern am Ende der Grundschule verliehen, die Auszeichnung solle „Ansporn und Motivation für die nächsten Jahre“ sein, so der Benninger Bürgermeister Klaus Warthon. Er zeigte sich glücklich, die diesjährige Preisverleihung endlich – und überhaupt – durchführen zu können. „Alle leiden unter der Situation, aber eben auch die Kinder und Jugendlichen.“ Er wollte nicht, dass ihnen der Preis auch noch genommen wird.