Fritz Häfner (links) engagiert sich vielfältig in der Stadt – auch für die jüngsten Mitbürger. Foto: Ralf Poller/Avanti

Die Stadt Großbottwar hat erstmals Ehrenamtsnadeln überreicht. Die beiden Geehrten, Fritz Häfner und Hans Bauer, dürfen sich zudem ins Goldene Buch eintragen.

Großbottwar - Für die Premierenvergabe der Ehrenamtsnadel der Stadt Großbottwar hätte der Rahmen würdiger nicht sein können – ging diese doch bei der offiziellen Einweihung der Harzberghalle mit mehr als 100 geladenen Gästen über die Bühne. Die beiden Geehrten durften sich nach der Würdigung von Bürgermeister Ralf Zimmermann auch gleich im Scheinwerferlicht ins Goldene Buch der Stadt eintragen.

Dass es eine solche Ehrung gab, ist der Initiative des Gemeinderats zu verdanken. Der hatte beschlossen, künftig eine Ehrenamtsnadel an verdiente Bürger vergeben zu wollen, um ihnen einen außerordentlichen Dank auszusprechen. Die Bürger in Großbottwar waren dafür auch zu Vorschlägen aufgerufen. Der Verwaltungsausschuss sichtete diese Namen sowie die Vorschläge aus der Stadtverwaltung und legte dem Gemeinderat letztlich zwei der Kandidaten zur Abstimmung vor. Beide wurden einstimmig bestätigt – die Ehrung musste aber wie die Halleneinweihung coronabedingt warten.

Seit Jahrzehnten ehrenamtlich aktiv

Zum einen ist das Hans Bauer. Der 88-Jährige ist ein aktives Mitglied des TV Großbottwar und bringt sich seit Jahrzehnten in dem Verein ein. So war er rund 30 Jahre lang Jugendleiter, er organisierte und leitete zahlreiche Kinderturnfeste. Zwei Jahrzehnte wirkte er als Leiter der Freizeitsportgruppe für Männer und Frauen. Und: Hans Bauer war rund 25 Jahre Leiter der Frauengymnastikgruppe. „Ich bin mir sicher, dass das nicht immer ein leichter Job war, insbesondere weil es damals nicht typisch war, dass Männer Gymnastikgruppen von Frauen geleitet haben“, sagte Ralf Zimmermann und sorgte damit für ein Auflachen in der Halle.

Beim TV Großbottwar sei Hans Bauer, so der Bürgermeister weiter, einer, der sich für nichts zu schade sei. Er sei immer zur Stelle gewesen, auch beim Straßenfest, bei dem er die Vereine von Anfang an aktiv unterstützt habe. Bei Umzügen war er zudem Fahnenträger und -verwalter. „Und Sie sind direkt und manchmal auch etwas forsch und ‚saged, was Se denked’. Gerade diese Wesensgrundzüge machen Sie einfach sympathisch und bekannt und beliebt in der Bevölkerung“, würdigte Bürgermeister Zimmermann den Träger der Ehrenamtsnadel. Ganz nebenbei sei Hans Baur nicht nur berufstätig gewesen, sondern habe auch Frau und Kinder, so Ralf Zimmermann schmunzelnd.

Liste an Projekten nimmt kein Ende

Auch der zweite Geehrte, Fritz Häfner, hat Familie und bringt sich seit Jahrzehnten auf vielfältige Weise ein. Der 79-Jährige war bis 2009 elf Jahre Stadtrat und bis 2019 gar 27 Jahre lang Teil des Gutachterausschusses. Fritz Häfner ist Mitglied beim Bund der Selbständigen (BDS) und beim Bürgerverein Miteinander Attraktives Großbottwar (MAG) und packt wie selbstverständlich beim Straßenfest, beim Kinderstadtfest, beim Historischen Markt oder beim Weihnachtsmarkt mit an.

„Sie unterstützen Vereine, wo Sie können. Man kann auf Sie zählen“, hob Bürgermeister Zimmermann hervor – ob Landfrauen, TV Großbottwar, Schwäbischer Albverein oder Deutscher Alpenverein mit Arbeiten an der Ludwigsburger Hütte im Pitztal. Wenn etwas aus Holz gefertigt werden kann oder muss: Zimmermannsmeister Fritz Häfner ist zur Stelle. Ebenso im Kleeblatt und bei den Theo-Lorch-Werkstätten. Er hilft beim Arbeitskreis Integration, beim Ferienprogramm, in den Kindertagesstätten sowie Schulen. Und bei einem Herzensprojekt, dem Spielplatz Stadt am Bach. Seit 15 Jahren hält er diesen in Schuss.

„Ich war sehr überrascht und erfreut, dass ich für diese Nadel vorgeschlagen wurde. Ich werde auch in Zukunft im Ehrenamt dabei sein“, versicherte Häfner unter Applaus.