Drittligist SG Sonnenhof Großaspach ist nach dem 0:1 (0:1) gegen Hansa Rostock dem Abstieg noch näher.
Großaspach - Zweimal bereits sprang Markus Lang als Interimscoach bei Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach ein. Drei Spiele hatte die Mannschaft unter seiner Regie absolviert, dabei zweimal gewonnen und ein Unentschieden geholt. Nun hat Lang zum dritten Mal das Kommando – und musste beim 0:1 (0:1) gegen Hansa Rostock erstmals eine Niederlage hinnehmen. Der erste Nichtabstiegsplatz ist damit zehn Punkte entfernt – es scheint, als würde selbst der „Lang-Effekt“ die Fautenhau-Kicker diesmal nicht mehr retten können.
Dabei hätte auch dieses Mal alles ganz anders kommen können. Orrin Gaines hätte „der Mann des Spiels“ werden können, wie es Lang später formulierte. Der schnelle Mann auf der Außenbahn war bereits nach einer Viertelstunde einmal aussichtsreich im Strafraum am Ball, wurde aber in letzter Sekunde geblockt. In der 21. Minute wurde dann letztlich das Spiel entschieden: Bei einem SG-Konter über Gaines waren Matthias Morys und Panagiotis Vlachodimos mitgelaufen. Letzterer sollte den Querpass bekommen, doch hatte Gaines den Ball etwa einen halben Meter zu weit nach vorne gespielt, sodass Vlachodimos ihn nicht mehr richtig erreichen konnte. Wie man es besser macht, zeigten die Rostocker im direkten Gegenzug: Angriff über die rechte Seite, Pass nach innen, Direktabnahme, Tor – das 0:1 durch John Verhoek riss die Aspacher aus all ihren Träumen. „Da hat man dann schon gesehen, dass die Köpfe nach unten gingen“, musste selbst Dauer-Optimist Markus Lang einräumen.
Keine fünf Minuten später war es erneut Gaines, der zum Helden hätte werden können: Nach einem klasse Pass von Matthias Morys kam er halbrechts frei in den Strafraum, setzte den Schuss aber an den Innenpfosten, von wo der Ball wieder ins Feld prallte. „Es kommt halt alles zusammen“, brachte es SG-Innenverteidiger Kai Gehring nach der Partie auf den Punkt, der sich und seinen Kollegen in Sachen Einstellung keinen Vorwurf machen wollte: „Wir haben gekämpft, alles gegeben. Aber das hilft uns letztlich alles nichts. Wir brauchen Punkte, egal wie, ob wir gut spielen oder scheiße. Und heute haben wir eben keinen Punkt geholt.“
Sowohl Gehring als auch Lang mussten einräumen, dass es den Aspachern am Samstagnachmittag einfach auch an den spielerischen Mitteln und der Qualität fehlte. „Wir spielen die Angriffe nicht sauber aus“, fand Gehring. „Eine der Chancen müssen wir einfach machen. Aber natürlich sind die Jungs auch verunsichert“, stellte Lang klar. „Wie sollte es denn anders sein?“ Das machte sich dann in der zweiten Halbzeit mehr und mehr bemerkbar. Das Bemühen konnte niemand den SG-Spielern absprechen. Doch Mühe allein genügt im Profifußball eben noch weniger als bei Bohnenkaffee. Und so war ein Kopfball von Eric Hottmann über das Tor noch die größte Chance nach der Pause. Die Rostocker waren hingegen mehrfach ganz nah dran an der endgültigen Entscheidung. Wie schluderig die Gäste dabei mit ihren eigenen Möglichkeiten umgingen, zeigte nur, dass für die SG an diesem Tag deutlich mehr drin gewesen wäre. Doch letztlich war die Mannschaft in den 90 Minuten schlicht und einfach nicht gut genug.
Durch den Punktgewinn von Chemnitz in Magdeburg hat sich der Rückstand auf das rettende Ufer nun also auf zehn Zähler vergrößert. „Wir müssen jetzt eine Nacht drüber schlafen und uns dann überlegen, wie wir die Jungs wieder aufbauen“, erklärte Markus Lang direkt nach der Partie. „Aber wir müssen nicht groß drum herumreden: Zehn Punkte sind eine ganz schöne Hausnummer.“ Doch Kai Gehring stellte auch klar: „Ab Montag gilt die volle Konzentration dem Auswärtsspiel in Köln. Wir werden alles geben, um das Unmögliche noch möglich zu machen.“
SG Sonnenhof Großaspach:
Reule – Sverko, Gehring, Leist, Gipson – Vlachodimos, Bösel, Krasniqi (78. Hingerl), Gaines (78. Röttger) – Hottmann (73. Brünker), Morys.