Der zuletzt angeschlagene Kai Gehring hat am Dienstag im Testspiel gegen Bissingen 45 Minuten gespielt und wird wohl gegen Rostock wieder im Kader stehen. Foto: Archiv (avanti)

Der abstiegsbedrohte Drittligist SG Sonnenhof Großaspach empfängt am Samstag (14 Uhr) Hansa Rostock.

Großaspach - Es ist ein bekanntes Bild: Mit einem breiten Lächeln grüßt Markus Lang in die Runde. So hatte er es am Ende der vergangenen Saison getan, als er für zwei Spiele Interimscoach von Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach war – und zweimal gewann. Und so lächelte er auch kurz vor Weihnachten, als er – erneut als „Aushilfstrainer“ – im letzten Spiel vor der Winterpause gegen Tabellenführer Duisburg einen Punkt holte. Nun soll er es zum dritten Mal richten, möglichst gleich mit drei Punkten am Samstag um 14 Uhr gegen Hansa Rostock.

„Die Situation ist diesmal aber eine andere. Es ging jetzt um zwischenmenschliche Dinge“, sagt Lang, was darauf schließen lässt, dass es im Verhältnis zwischen Mannschaft und dem Trainerduo Mike Sadlo/Heiner Backhaus tatsächlich gravierende Störungen gab, ehe die beiden am Mittwoch freigestellt wurden (wir berichteten). „Ich habe bei dem einen oder anderen schon ein Schmunzeln gesehen, als ich in die Kabine kam“, sagt Lang. Dass die Lage mit „schwierig“ dennoch eher positiv umschrieben ist, das ist natürlich auch dem Dauer-Interimscoach des Vorletzten klar. „Aber es hilft nichts. Wir müssen den Spielern ein Licht am Ende des Tunnels zeigen.“ Wie das gehen soll? „Die Tabelle wird auf null gestellt. Wir schauen nur noch nach vorne. Unser Ziel ist es, in den verbleibenden 15 Spielen unter den besten acht Teams zu sein“, erklärt Markus Lang.

Ob und was er taktisch sowie personell gegen Rostock umstellt, das verrät Lang nicht. Nur so viel: „Was hat uns in die 3. Liga gebracht? Sicherlich nicht, dass wir verrückte Dinge gemacht haben. Wir müssen wieder ein Bollwerk auf den Platz bringen.“ Das klingt nicht nach attraktivem Offensiv-Fußball. Doch wenn am Ende Punkte rausspringen, wird das den Aspach-Fans derzeit wohl herzlich egal sein. Und Lang verweist ganz unbescheiden auf einen Fakt: „Wenn ich die Mannschaft hatte, sind wir immer gut unterwegs gewesen.“

Sieben Punkte aus drei Spielen kann er vorweisen. „Der Schnitt darf am Samstag gerne noch weiter nach oben gehen“, merkt er an – wie immer mit einem breiten Lächeln. Dass er aufgrund derDFB-Statuten nur bis maximal 4. März interimsweise als Chefcoach fungieren darf, „das interessiert mich im Moment nicht“, so Lang, dem die nötige Fußballlehrer-Lizenz fehlt. Für den Lehrgang hat er sich wieder angemeldet. „Aber da bewerben sich jedes Jahr 150 Leute auf 20 Plätze. Und die meisten haben Rang und Namen – ich nicht.“ Doch unabhängig davon deutet vieles darauf hin, dass die SG diesmal niemanden sucht, der Lang wieder ablöst. Vielmehr wird man sich wohl nach einem „Strohmann“ umschauen, der einen Fußballlehrer-Schein hat und dann offiziell Chefcoach wird, faktisch aber hinter Lang die zweite Geige spielen wird.