Die Kinder werden mit dem Traktor-Anhänger von der Ortsmitte aus zum Freizeitgelände Hart gefahren. Foto: Werner Kuhnle

In Mundelsheim erleben 180  Kinder bei der Dorffreizeit viel Spiel, Spaß und Gemeinschaft. Der CVJM macht das mit über 60 Betreuern möglich.

Mundelsheim - Und da nähert sich auch schon die nächste Gruppe mit lautem Knattern der CVJM-Dorffreizeit . . . Die Kinder strahlen um die Wette, als sie schließlich auf dem Hart vom Traktor-Anhänger steigen. Insgesamt 180 Kids dürfen diesen Sommer mit von der Partie sein – aufgrund des ausgeklügelten Hygienekonzepts allerdings in zeitversetzten Gruppen. Erstmalig war daher auch eine Anmeldung notwendig. Kurz den Corona-Schnelltests vor Ort erledigen und dann kann es endlich mit Spiel und Spaß so richtig losgehen.

Über 60 Helfer packen mit an

Die Kleinsten ab fünf Jahren treffen am Morgen ein, die Fünft- bis Achtklässler sind dann am Nachmittag vor Ort. Damit das klappt, hat der CVJM über 60  Helfer aktiviert, die alle mit anpacken. „Gefühlt ist halb Mundelsheim auf den Beinen und hilft“, so Julius Vinnai, der mit Daniel Freihofer die Hauptorganisation übernommen hat. „Am Ende könnten wir eigentlich auf die Käsberg-Kanzel steigen und laut Danke in den Ort hinunterrufen.“ Es scheint, als wolle der ganze Ort mit zum Gelingen d beitragen. Doch auch den Eltern gebührt hier ein Lob. „Schließlich vertrauen sie uns ja in diesen turbulenten Zeiten ihre Kinder gleich für eine ganze Woche an“, bedankt sich Daniel Freihofer für das Vertrauen im Vorfeld.

In die Ausrichtung einer Freizeit unter Pandemiebedingungen haben die Studenten viel Zeit gesteckt: seit Januar arbeiten sie mit dem Ordnungsamt daran: „Wir haben lieber strengere Regeln angewandt.“ Das habe sich für die Planung auch bewährt. „Lockern geht locker”, ist dabei ihre Devise. Ihre Mission „den Kindern die gute Nachricht Gottes weiterzugeben“, beflügele sie dabei und lasse sie viele Hürden überwinden.

Helfer nehmen sich Urlaub für die Dorffreizeit

Im Zelt auf dem Freizeitgelände notieren Viertklässler gerade ihre Sorgen, Ängste und Nöte auf Kärtchen. Die Betreuerinnen Alica und Lisa sammeln diese „Kummerkärtchen” ein und kleben sie auf einen Regenschirm. Danach erläutert Lisa eine Metapher für die Kinder: „Wenn Gott euer Begleiter ist, habt ihr einen Unterstützer und eure Ängste prallen ab – wie durch diesen Schirm.” Natürlich wären die Sorgen nicht weg, doch man sei besser abgeschirmt.

In einem anderen Zelt singt derweil die 32-jährige Lisa Schlesinger Lieder mit den Kindern. Tabea Scherrle begleitet sie am Keyboard und gibt den Takt an. „Hört mal auf mich“, lacht sie und bringt alle wieder zu einem harmonischen Miteinander zurück. Singt Tabea nicht gerade bei der „Dorfi 2021“, ist sie die Leiterin der Mundelsheimer Kindertagesstätte. Wie viele anderen Helfer haben sich die beiden eine Woche Urlaub für diese Freizeit genommen.

Ein Fest zum Abschluss der letzten Ferienwoche

Beate und Lothar Freihofer haben da eben eine weitere Transportfahrt abgeschlossen. „Durch Corona war es das dreifache Geschäft wie sonst“, fasst der Vater von Daniel die Hürden im Vorfeld zusammen. Er muss es wissen: vor drei Jahrzehnten hat er selbst die Freizeit organisiert. Eine Dorffreizeit sei gut für Kinder wie für Erwachsene. Martin Link ist als stellvertretender CVJM-Vorstand jedenfalls „froh, dass es 2021 endlich wieder eine Dorffreizeit für die Kinder gibt“.

Am Sonntag endet die Woche mit einem Fest zum Abschluss. Gemeindepfarrer Christopher Reichert hält eine Andacht ab, eingebettet in ein Rahmenprogramm. Selbst für Essen „to go“ ist gesorgt.