Die Wehrleute schauen auf ein bewegtes Jahr zurück. Foto: Ingo Nicolay

Die Wehrleute aus Pleidelsheim schauen auf ein bewegtes Jahr zurück. Sie mussten oft ausrücken und anderen zu Hilfe eilen.

Pleidelsheim - Die Ansprüche und Anforderungen an die 107 freiwilligen Feuerwehrleute in Pleidelsheim wuchsen im vergangenen Jahr von allen Seiten. Die ehrenamtlichen Helfer wurden rekordverdächtige 76-mal alarmiert. Mit zusätzlichen 27 Gesamtübungen waren das durchschnittlich zwei Einsätze pro Woche oder über 3000 Einsatzstunden pro Jahr. „Über die Ursachen können wir natürlich nur spekulieren“, analysierte Kommandant Timo Günther. „Doch wir haben schon den Eindruck, dass wir einfach schneller alarmiert werden, gerade bei Bagatellunfällen auf der Autobahn.“ Das bringt viele Floriansjünger und auch deren Arbeitgeber oftmals an die Grenze dessen, was noch ehrenamtlich leistbar ist. Durch die Autobahnnähe wurde die Wehr allein dort 18-mal zu Einsätzen gerufen, so auch beim umfangreichsten Einsatz bei einem schweren LKW-Unfall auf der Autobahn im vergangenen Jahr am Morgen der Hauptversammlung.

Andererseits wird der Ton gegenüber den Rettern immer rauer. Früher undenkbar, werden heute die Retter selbst immer öfter zur Zielscheibe von An- oder Übergriffen bei ihren Einsätzen. Daher verband Bürgermeister Ralf Trettner in seinem Gruß- und Dankeswort die Hoffnung, dass „mehr Menschen dem entgegentreten und sich nicht einfach wegducken.“ Damit dankte er allen Rettern für deren eindrucksvolles Engagement und wünschte „stets eine gesunde Rückkehr.“

Welche Bedeutung die Wehren haben, wurde im Grußwort von Kommandant Klaus Haug aus Hessigheim, in Doppelfunktion Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Ludwigsburg, erkennbar. Dort werden die Interessen von über 3500 Einsatzkräften von 47 Feuerwehren im Kreis Ludwigsburg gebündelt. In dieses Bild fügt sich die erfolgreiche Jugend- und Nachwuchsarbeit ein. Zwischenzeitlich würden „Jugendliche Elternteile anwerben“, wie die Jugendwartin Marcella Guerrero Rössler berichtete. Der Lohn der Jugendarbeit waren „sieben neue Jugendfeuerwehrleute, davon allein vier Mädchen“, wie Rössler weiter ausführte.

Eine solide Aus- und laufende Weiterbildung „lässt uns immer routinierter werden. Doch auch unsere Aufgaben werden immer komplexer und die Erwartungshaltung an uns stets größer“, begründete Günther diesen hohen zusätzlichen Aufwand der permanenten Fortbildung. 19 Teilnehmer haben ihre Lehrgänge bestanden und bringen fortan ihr Wissen in den aktiven Dienst mit ein. Bereits während der Versammlung zeigten sich ein guter Führungsstil, Umgangston und gutes Miteinander.