Nderim Misimi ist ein Gewinner der Vorbereitung beim FC Marbach. Die Schillerstädter haben Platz zwei weiterhin fest im Blick. Foto: Archiv (avanti)

Am Sonntag wird in der Kreisliga A1 Enz-Murr wieder gekickt. Spannung verspricht gleich der Murrtal-Classico. Aufwühlende Tage hat man beim GSV Höpfigheim hinter sich.

Die fünf ersten Teams spielen um den Aufstieg, der Rest kämpft um den Ligaerhalt – so stellt sich die Lage vor dem morgigen Rückserienauftakt der Kreisliga A1 Enz-Murr dar. Während Ligaprimus und Topmeisterschaftsanwärter TSV 1899 Benningen auf seinem niegelnagelneuen Kunstrasen den FV Ingersheim erwartet, steht der erste Derbykracher des Jahres 2020 in Murr auf dem Programm: Dort erwartet der heimische SGV den Lokalrivalen TSG Steinheim.

SGV Murr – TSG Steinheim, Sonntag 15 Uhr, Kunstrasen Hermannsplatz, Murr
„Unsere Vorbereitung macht mich sehr zuversichtlich. Die Trainingsbeteiligung lag bei über 80 Prozent. Wir sind bereit für Steinheim“, fühlt Murrs Trainer Marc Reinhardt seine Elf für das Kräftemessen gerüstet. „Ein sehr gutes Spiel“ habe man bei der Generalprobe, die mit 2:2 gegen Bezirksligist FSV 08 Bissingen II endete, abgeliefert, erzählt er, muss jedoch mit Luca Müller, Timm Hauser und Tim Gassmann drei potenzielle Startelfkandidaten ersetzen. Aber auch seinem Steinheimer Gegenüber Luciano Adami geht keineswegs die Muffe. „Nach der langen Winterpause weiß sowieso keiner, wo er genau steht“, sieht er den Ausgang der Partie als völlig offen an. Man sei jedenfalls darauf vorbereitet, dass es in den 90 Minuten durchaus auch hitzig zugehen könnte. Ein Comeback steht zwischen den TSG-Pfosten bevor, denn da Markus Brodbeck und Timo Schubert fehlen, wird Dominik Zaiser das Allerheiligste des TSG sauber zu halten versuchen. Beachtung verdient angesichts der Derbybrisanz auch der 23. Mann auf dem Platz: Sascha Wirth heißt er und steht im Ruf, besonders gerne die bunten Kärtchen zu zücken.

GSV Pleidelsheim – GSV Höpfigheim, Sonntag 15 Uhr, Kunstrasen Blumenstr., Pleidelsheim
Gar nicht unrecht war Pleidelsheims Trainer Roberto Raimondo die herbe 2:7-Schlappe im letzten Test gegen Ligarivale Benningen. „Vielleicht ein Dämpfer zur rechten Zeit“, merkt er an, gesteht dann aber, dass es erst deutlich wurde, als er personell experimentierte. Gegen den Aufsteiger sind die drittplatzierten Hausherren klarer Favorit, doch Raimondo warnt: „Das wird unangenehm. Sie trainieren in Steinheim auf einem Kunstrasen, der unserem sehr ähnelt.“ Aufwühlende Tage hat man bei den Höpfigheimern hinter sich. „Wir waren vor 14 Tagen im Trainingslager am Gardasee, alles lief gut. Wieder zurück, mussten wir dann aber letzten Sonntag unser Testspiel absagen, da wir zu viele Kranke hatten. Als dann zu Wochenbeginn die Meldungen über das Coronavirus in Norditalien kamen, war der Schreck erst einmal groß“, erzählt Cotrainer Sven Fender. Von Vereinsseite habe man den Spielern dann nahegelegt, sich testen zu lassen. Letztlich sei es aber allen Spielern freigestanden. „Inzwischen sind wieder alle weitgehend auf dem Damm und im Training“, sagt Fender. Vor den Pleidelsheimern hat er gehörigen Respekt: „Neben Benningen war das der stärkste Gegner in der Hinrunde“, erinnert er sich.

TSV 1899 Benningen – FV Ingersheim, Sonntag 15 Uhr, Kunstrasen, Benningen
„Wir haben eine Chance, die wir nicht verspielen wollen“, sagt TSV-Trainer Thomas Lembeck mit Blick auf den Sieben-Punkte-Vorsprung seines Teams, mit dem es als Tabellenführer in die zweite Halbserie der Kreisliga A1 Enz-Murr geht. Für einen Sieg gegen den FV Ingersheim bedeute dies mitnichten „einen Freifahrtschein“. Als „runden Auftritt nach zuvor eher durchwachsenen Testspielen“ bucht er den Kantersieg gegen die Pleidelsheimer bei der Generalprobe ab, warnt aber: „Ingersheims Trainer Thilo Koch hat uns da beobachtet und sich Notizen gemacht.“

TSV Grünbühl – TSV Affalterbach, Sonntag 15 Uhr, Kunstrasen Pregelstr., Ludwigsburg-Grünbühl
Als „Wundertüte und Überraschungs-Ei“ stuft Affalterbachs Coach Mauro Pedace seine viertplatzierte Elf nach durchwachsener Vorbereitung ein. Die letzten drei Tests gingen gegen keineswegs furchterregende Gegner allesamt verloren, andererseits weiß auch Pedace, dass sich sein Team bisweilen verhält wie das berühmte Pferd, das nur so hoch springt wie nötig. „Ich bin selbst gespannt“, sagt er daher, zumal man einige Stammkräfte ersetzen muss.

SGM Hochberg/Hochdorf – FC Marbach, Sonntag 15 Uhr, Kunstrasen Remseck-Hochdorf
„Mein Ziel bleibt der zweite Platz“, gibt sich FC-Trainer Niko Koutroubis vor dem Rückrundenauftakt kampfeslustig. Überhaupt kein Problem, stellt er klar, habe er damit, dass sich der Verein entschieden hat, ab dem Sommer mit Matteo Battista áuf einen anderen Trainer zu setzen. „Für den FC Marbach ist das ein guter Schritt. Er braucht einen Trainer, der Kontakte hat und auch Spieler ansprechen kann.“ Koutroubis, der vor seinem Amtsantritt beim FC im Sommer 2018 lange Jahre im Frauenfußball gearbeitet hatte, verfügt genau über diese Kontakte nicht. „Ich bin damals unter ganz anderen Voraussetzungen nach Marbach gekommen“, stellt er klar. Doch bis zum Sommer will er nun das Maximale herauskitzeln und die kleine Chance auf die Relegation suchen. Ein Gewinner der Vorbereitung sei Nderim Misimi, der viele Tore in den Tests beisteuerte. Neben ihm könnte morgen Winterneuzugang Christos Markrigiannis stürmen. „Er hat sehr viel Spielintelligenz“, lobt Koutroubis den vom MTV Ludwigsburg gekommenen Routinier, der früher in Bayern höherklassig spielte.

KSV Hoheneck – GSV Erdmannhausen, Sonntag 15 Uhr, Kunstrasen Kugelberg, Ludwigsburg
Nicht wirklich einschätzen kann GSV- Trainer Andreas Eschenbach den Gegner, der zum Hinrundenende massiv abbaute. „Neue Runde, neues Glück? Ich bin gespannt, was uns erwartet. Das Hinspiel haben wir zwar klar gewonnen, aber da waren sie nicht so schlecht“, erinnert er sich noch gut. Keine große Sorgen macht er sich ob der Tatsache, dass man in Hoheneck auf einem Kunstrasen antritt. „Wir haben zwar noch keinen eigenen, haben aber alle Testspiele auf diesen Untergrund ausgetragen“, erklärt er.