Ab Freitag bleibt die Notaufnahme in Marbach erst einmal zu – auf unbestimmte Zeit. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die RKH Kliniken schließen vorübergehend die Notaufnahme in Marbach – um Kräfte zu bündeln. Die Schließung gilt ab Freitag.

Marbach - Die Corona-Krise hält ganz Deutschland in Atem – und sorgt auch in Marbach für Veränderungen. Eine davon: Ab Freitag wird die Notaufnahme im Krankenhaus Marbach vorübergehend geschlossen werden. Das bislang dort eingesetzte Personal soll erst einmal freigestellt werden, „um es dann bei der zu erwartenden Mehrbelastung durch die bald zahlreich auftretenden COVID-19-Patienten einsetzen zu können“, heißt es in der Pressemitteilung der RKH Kliniken, die am Donnerstagabend verschickt wurde und die über die Schließung berichtet. In dieser wird des Weiteren über die Schließung der geriatrischen Tagesklinik in Vaihingen informiert.

„Wir wollen die uns zur Verfügung stehenden Personalressourcen für die kommende Krisensituation schonen, weshalb wir auch die Notfallversorgung an einzelnen Klinikstandorten bündeln müssen“, erklärt Professor Dr. Jörg Martin die Maßnahme. Durch die Schließung der Notaufnahme in Marbach können zusätzliche Intensiv- und Personalkapazitäten im Klinikum Ludwigsburg zur Verfügung gestellt werden. Denn hier sowie in Bietigheim soll versucht werden, die Versorgung der COVID-19-Patienten zu konzentrieren.

Für Marbachs Bürgermeister Jan Trost, der am Mittwoch über die Entscheidung informiert wurde, ist dies eine sinnvolle Maßnahme, die „in dieser Situation absolut nachvollziehbar ist. Man muss die Leute da einsetzen, wo es brennt. Und wir werden alle Leute die nächsten Wochen brauchen“, sagt er. Alexander Tsongas, Sprecher der RKH Klinik, sieht das genauso und betont: „Durch die Konzentration auf die zwei Krankenhäuser kann sich das Personal besser auf die Fälle einstellen. Außerdem gehen wir davon aus, dass sich auch das ein oder andere Klinikpersonal anstecken wird, weshalb wir Back-Ups brauchen werden.“ Alles in allem sieht er die RKH Kliniken Stand jetzt gut vorbereitet. „Aber wir allesamt wissen nicht, was auf uns zukommt.“

Aus diesem Grund hatte die Holding bereits gestern Medizinstudenten, die das 10. Semester absolviert haben oder über eine Ausbildung als Pflegekraft oder Rettungssanitäter verfügen, examinierte Pflegekräfte und Ärzte, die derzeit wegen Elternzeit, Ruhestand oder aus sonstigen Gründen zuhause sind, dazu aufgerufen, sich als vorübergehende Aushilfskraft zu melden. Insbesondere Pflegekräfte und Ärzte, die im Intensivbereich über Erfahrungen verfügen, seien willkommen.