Der TV Mundelsheim (Mitte: Jonas Gassner) hat es extrem spannend gemacht. Foto: avanti

Im Kampf um die Aufstiegsplätze schlägt der TV Mundelsheim den TV Oeffingen in der Handball-Landesliga mit 28:27.

Nach dem Herzschlagfinale am Samstagabend in der Mundelsheimer Käsberghalle verschenkte Mundelsheims Coach Gerrit Irion einen großen, verbalen Blumenstrauß: „Das war eine starke Mannschaftsleistung. Riesenkompliment! Ich bin sehr, sehr happy.“ Doch dass er nichts gegen einen unspektakuläreren Spielverlauf einzuwenden gehabt hätte, ließ er auch verlauten.

Kein Wunder: Fünf Minuten zuvor, als, wie so oft in der Partie, beide Teams gleichauf waren, ließ der TVM eine doppelte Überzahl und einen Siebenmeter ungenutzt. Stattdessen ging Oeffingen mit 26:25 in Front. Dank Treffern von Heiko Michy und Thomas Müller führte Mundelsheim plötzlich wieder mit 27:26, eine Minute vor Ende glichen die Gäste nochmal aus. Erst in den letzten Sekunden brachte Thomas Müller den Ball zum entscheidenden 28:27 in den Maschen unter. Spannender ging es kaum.

Trotz des knappen Verlaufs war Mundelsheim eigentlich das bessere Team. „Das wäre schon extrem bitter gewesen, wenn wir in diesem Spiel gar nichts mitgenommen hätten“, fand Gerrit Irion. „Andererseits haben wir insgesamt 19 technische Fehler gemacht. Damit zu gewinnen, ist fast unmöglich.“ Jedoch glänzten auch die Gäste nicht mit technischer Versiertheit. Die Hektik und Nervosität beider Seiten dürfte wohl der Tabellensituation geschuldet gewesen sein. Oeffingen etwa war lange Zeit Spitzenreiter der Liga, musste dann jedoch im letzten Spiel vor der Winterpause den SV Kornwestheim vorbeiziehen lassen. Der TVM hingegen blickt auf eine mehr als holprige Hinrunde zurück. Um doch noch um einen der vier begehrten Aufstiegsplätze mitzumischen, konnte er sich an diesem Abend eigentlich keinen Patzer leisten. Der Druck war bei beiden Teams also da, aber augenscheinlich auch der Wille.

Den besseren Start in die Partie erwischten jedenfalls die Gastgeber. Bis zur 11. Minute führten sie mit 4:1, denn gegen die offensive 3:2:1-Abwehr wussten sich die Oeffinger häufig nur mit schlecht vorbereiteten Rückraumwürfen zu helfen. Die waren kein Problem für den gut aufgelegten Torhüter Dominic Salles. Dann kam plötzlich ein Bruch ins Mundelsheimer Spiel. Besagte technische Fehler schlichen sich ein, Wurfpech noch dazu. „Ich hatte das Gefühl, dass uns die Zeitstrafen etwas aus dem Konzept gebracht haben. In Unterzahl ist Oeffingen zweimal wieder herangekommen.“ So egalisierten die Gäste zum ersten Mal in der 15. Minute zum 5:5, dann in der 27. Minute zum 9:9. Zur Halbzeit führte Mundelsheim wieder mit 12:11, doch sieben Minuten nach Wiederanpfiff lagen die Gäste erstmals mit 16:15 vorn. Absetzen konnten sie sich aber auch nicht. In der Schlussphase spitzte sich dann alles zu.

Großes Manko des TVM: Ungenutzte Überzahlsituationen. Insgesamt sieben Mal agierte Oeffingen nicht vollzählig, doch nur zweimal konnte Mundelsheim daraus einen Vorteil ziehen. Von den fünf Zeitstrafen der Gastgeber profitierte Oeffingen hingegen jedes Mal. Den Höhepunkt fand diese Entwicklung wie bereits erwähnt in der doppelten Überzahl kurz vor Schluss. Doch Thomas Müllers Siegtreffer zum 28:27 machte alles vergessen. TV Mundelsheim:
Herrmann, Salles – Bender (4), Escher, Berkemann (1), J. Gassner (6/2), N. Gassner (3), Müller (4), Hochwimmer (4), Michy (1), Schmidt, Schnetzer (2), Wolf (3),