Die Feuerwehren sind am Montag heftig beschäftigt gewesen. Foto: FFW

Feuerwehr hat viele Einsätze. Unterm Strich ist alles vergleichsweise glimpflich ausgegangen.

Sturmtief Sabine ist über das Bottwartal gefegt und hat dabei zum Glück keine gravierenden Schäden verursacht. Nichtsdestoweniger waren die Feuerwehren heftig beschäftigt.

Feuerwehren im Einsatz
Elf Einsätze hat die Wehr in Erdmannhausen bis zum Montagmittag abzuarbeiten gehabt. Unter anderem war eine Stromleitung abgerissen worden. „Zudem viele umgestürzte Bäume und Dachziegel. Verletzt worden ist aber zum Glück niemand“, erklärt Kommandant Jochen Deschner.

Oberstenfeld ist „glimpflich davongekommen“, findet Feuerwehrkommandant Jürgen Beck, auch, wenn morgens einiges los war. Von 7.15 Uhr an waren die Floriansjünger im Dauereinsatz. „Es sind viele Bäume auf der Straße gelegen – vor allem Richtung Neuwirtshaus, Prevorst und Kurzach. Wir mussten die Straßen deshalb kurzzeitig sperren“, berichtet Beck.

In Steinheim war die Lage „angespannt. Aber im Großen und Ganzen hat man den Sturm gut über die Bühne gebracht“, sagt Tobias Klabunde von der Feuerwehr. Unter anderem gab es auf der Kreisstraße zwischen Höpfigheim und Pleidelsheim viele umgestürzte Bäume.

Eine Straßensperrung gab es auch auf der Kreisstraße von Affalterbach Richtung Burgstetten. Umgestürzte Bäume waren hier die Ursache. Sascha Hänig, Kommandant der Feuerwehr: „Ab 6.45 Uhr waren wir mit 25 Kräften im Einsatz. Im Rahmen der Gefahrenabwehr wurden in Zusammenarbeit mit dem Bauhof der Gemeinde Affalterbach Gefahrenstellen abgesperrt und abgesichert beziehungsweise Verkehrswege beräumt, um die Befahrbarkeit zum Beispiel für Busse sicherzustellen.“ Insgesamt sei es ein sehr fordernder Vormittag gewesen, so Hänig, dessen Team sich dann auch noch um einen Schornstein kümmern musste, der bei einem Wohnhaus in der Bogenstraße abgebrochen ist. Er knickte um und blieb auf dem Dach liegen. Mithilfe der Drehleiter aus Ludwigsburg wurde der von Blech umgebene Formstein vom Dach geholt.

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Marbachs Feuerwehrkommandant Alexander Schroth zieht am späten Nachmittag ein Fazit. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen, wenn ich in andere Gebiete des Landkreises schaue“, sagt er. Er und seine Kameraden haben einige Einsätze gehabt, allein in Marbach-Süd seien rund 20 Dächer beschädigt worden, so Schroth. „Zudem haben wir im Lauerbäumle einen Baum versägt und mussten dann noch einen Baum abtragen, der in der Goethestraße an einem Haus anlag.“ Schroth weiß zudem von einem abgedeckten Flachdach im Industriegebiet. Des Weiteren hat der Sturm an der Stadtkirche Teile des Dachs abgedeckt. Die Zusammenarbeit mit dem Bauhof sei im Übrigen super gewesen, so Schroth.

Bauhof
Die Mitarbeiter des Bauhofs in Marbach sind seit den Morgenstunden im Dauereinsatz gewesen. Auf privaten Grundstücken sind Bäume umgeflogen, in der Stadt sind Bauzäune umgefallen, Dachziegel auf den Boden gestürzt. Etwa am Parkhaus Grabenstraße gegenüber der Polizei.

Verkehr
Was beim Regionalverkehr der Fall war, traf auch auf die S-Bahn zu: Alle Fahrten am Morgen und Vormittag wurden gestrichen. Die S 4 zwischen Marbach und Ludwigsburg verkehrte wieder ab 14 Uhr. Die Strecke nach Backnang wurde kurz darauf freigegeben, anfangs jedoch nur im Stundentakt befahren. Die Pendler hatten sich generell aber offenbar bereits auf den S-Bahn-Ausfall eingestellt.

Müll
Sturm Sabine wirkt sich auch auf die Abfallentsorgung aus. Bei der Müllabfuhr kann es zu Verschiebungen kommen, teilt die AVL mit. Aktuell betroffen ist die Rund-Abholung (geplant für 10. Februar) in: Steinheim, Marbach, Rielingshausen und Benningen. Die Rund-Leerungen werden am 11. Februar nachgeholt. Die Flach- und Rund-Leerungen, die zwischen Montag und Samstag, 15. Februar, stattfinden würden, verschieben sich in den folgenden Orten ebenfalls um jeweils einen Tag: Affalterbach, Erdmannhausen, Mundelsheim, Murr, Oberstenfeld, Pleidelsheim und Steinheim.

Wetter
„Gegen 1 Uhr nachts erreichten die ersten stürmischen Böen mit bis zu 50 Kilometern pro Stunde das Bottwartal“, blickt Yannick Garbe auf die Sturmnacht auf Montag zurück. Neben dem Wind seien auch die Temperaturen bemerkenswert gewesen, der böige Südwestwind hielt das Thermometer konstant bei 15 Grad, „extrem mild für eine Februarnacht. Richtig stürmisch wurde es dann gegen 6 Uhr, als sich die Kaltfront von Tief Sabine dem Bottwartal näherte“, so Garbe. Diese sorgte mit peitschenden Regenfällen für den Höhepunkt des Sturmes gegen 7.15 Uhr. Mit 103 Kilometern pro Stunde wurde in Erdmannhausen eine orkanartige Böe gemessen, oben auf dem Lichtenberg gab es mit mehr als Tempo 120 eine volle Orkanböe. „Ansonsten lagen die Windgeschwindigkeiten in den Ortschaften des Bottwartals zwischen 70 und 85 Stundenkilometern, was immerhin voller Sturmstärke entspricht. Auch im Tagesverlauf blieb es weiterhin stürmisch. Nach neusten Berechnungen muss bis in die Nacht auf Dienstag immer noch mit einzelnen schweren Sturmböen gerechnet werden.“