Lang ist’s her: Soldaten der Bundeswehr verschießen eine Strela-Luftabwehrrakete 2004 auf dem Übungsplatz Todendorf. Jetzt soll die Ukraine solche Waffen bekommen, die aus DDR-Beständen stammen. Foto: dpa/Michael Mandt

Der Ukraine sollen nur funktionsfähige Luftabwehrraketen aus DDR-Bestand geliefert werden. Und so will die Regierung das sicherstellen:

Berlin - Die Bundeswehr versichert, dass die Ukraine von Deutschland ausschließlich voll funktionsfähige Strela-Luftabwehrraketen aus früheren DDR-Beständen erhalten wird. Spezialisten des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung prüfen die Waffen vor der Auslieferung.

Wie viele Raketen?

Logistik- und Sprengstoffexperten sagten unserer Zeitung, trotz des hohen Alters von mehr als 30 Jahren sei wegen der fachgerechten Lagerung davon auszugehen, dass viele Sprengköpfe und Treibsätze nicht überlagert und einsatzfähig seien. Mehrere Medien hatten Zweifel an der Funktionsfähigkeit dieser Waffen geäußert. Der „Spiegel“ berichtete, maximal 2000 der in Aussicht gestellten 2700 Strela könnten von Deutschland geliefert werden. Die tatsächliche Zahl wird von den Prüfungsergebnissen abhängen.

Was militärisch sinnvoll ist

Dass die Bundeswehr noch DDR-Material in ihren Depots hat, liegt daran, dass die geplante Vernichtung über Jahre an Kosten oder an zu geringen industriellen Kapazitäten scheiterte. Der Ukraine nach modernen und einfach handhabbaren Stinger-Luftabwehrraketen und Panzerfäusten des Tys  3 nun die veralteten Strela zu liefern, wird von Militärs übereinstimmend als „sehr sinnvoll“ beurteilt. Die ukrainischen Streitkräfte verfügten bereits über die wiederverwendbaren Griffstücke, die es zum Verschießen braucht. Außerdem seien viele ukrainische Soldaten an dieser Waffe ausgebildet.

Das ist geheim

Wer die Waffenlieferungen an die Ukraine abwickelt – die Bundeswehr, der Bundesnachrichtendienst oder zivile Auftragnehmer – das unterliegt der Geheimhaltung. Ebenso die Lieferwege in die Ukraine.

Was die Ukraine sonst noch will

Die ukrainische Botschaft in Berlin hat unterdessen die Bundesregierung um Lieferung weiterer Waffensysteme gebeten. Wie die Deutsche Presseagentur berichtet, geht es unter anderem um Kampfpanzer, U-Boote und Kampfflugzeuge.