Eine durchgehende Tempo 30-Zone war unter anderem Gesprächsthema. Foto: dpa/Felix Kästle

In der Ortsmitte sind Parkplätze Mangelware. Die Kandidaten suchen nach Lösungen.

Erdmannhausen - Das Thema Verkehr ist allgegenwärtig – auch in Erdmannhausen. Dort ist es vor allem das Parken in der Ortsmitte, das besonders heiß diskutiert wird. Aber fehlen wirklich Parkplätze in Erdmannhausen und wenn ja, wo können welche geschaffen werden? Wie sehen die Antworten der Kandidaten mit ihrem Blick von außen aus?

Jürgen Olma könnte sich als Lösung ein Stahlskelett-Parkhaus im Bürgergarten vorstellen. „So könnte man den Parkraum sinnvoll nutzen“, findet er. Marc Fuchs sieht das eher kritisch, wenn auch er das Stellplatzangebot in der Ortsmitte für zu gering hält. So auch Marcus Kohler. „Es ist ein gewisser Parkdruck da, die Anwohner kämpfen.“ Daher müsse man einen Kompromiss finden und die prekären Situationen ein „bisschen entschärfen“, so Kohler. Robin Reindl möchte die Situation über einen Verkehrsbedarfsplan lösen. „Erst wenn man konkrete Zahlen hat, dann kann man überlegen, welche Maßnahmen man einleitet“, betonte er. Gerade im Ortskern, so Stephan Erdmann, gebe es einen hohen Bedarf an Anwohner- und Kurzzeitparkplätzen. „Das bietet Konfliktpotenzial. Ob allerdings ein Parkhaus sinnvoll ist, bezweifle ich.“ Ulrich Raisch will „nicht an den Symptomen herumdoktern, sondern ein Konzept. Wenn jeder mit dem Auto direkt vor die Ladentür fahren will, funktioniert das nicht“, mahnte Raisch.

Nun hat Erdmannhausen bereits vor Jahren ein Verkehrswegekonzept erstellt und beim Landratsamt ein ganzes Paket an Ideen und Maßnahmen vorgelegt. „Leider hat die Gemeinde in den wenigsten Punkten das Sagen“, erinnerte Karin Götz. Was also tun, wenn das Kreishaus ablehnt? Hier setzt Marcus Kohler auf eine neue Chance mit dem neuen Landrat. Jürgen Olma verweist zudem auf einen Leitfaden der Landesregierung zum Thema Fußgänger in Kombination mit Geschwindigkeitsbegrenzung. „Wenn man sich daran hält, glaube ich nicht, dass man vom Landratsamt hört, dass das nicht geht.“

Bei der Frage nach der Situation für die Radfahrer nahm Stephan Erdmann für sich in Anspruch, Experte zu sein. Schließlich sei er meistens mit dem Rad unterwegs. Insgesamt komme man in Erdmannhausen gerade in den 30er-Zonen „gut durch“. Problematisch sei jedoch oft die Sicht in den Nebenstraßen, da sie eng und zugeparkt seien. Dem stimmte Marc Fuchs zu: „Egal, ob Rad, E-Bike, Auto oder zu Fuß: In den Seitenstraßen ist es extrem unübersichtlich.“ Hier sei gegenseitige Rücksichtnahme gefragt. Für schwierig hält Fuchs aus rechtlichen Gründen indes das Thema Radstreifen. Jürgen Olma könnte sich diese – „wenn man sie will – nur über ein Einbahnstraßenkonzept“ vorstellen. „Zwei Spuren plus Radstreifen – das geht nicht.“

Ein Problemkind in Erdmannhausen ist die Verbindung aus Richtung Affalterbach hinunter zur Schweißbrücke über die Affalterbacher-, Schaf- und Bahnhofstraße. „Jede der drei Straßen hat ihre Probleme“, bestätigte Fuchs. Diese müssten unterschiedlich angegangen werden. Zudem sehe er die Chance im öffentlichen Nahverkehr. Marcus Kohler will unter anderem auf die Anwohner in der Schafstraße zugehen und nachhaken, ob sie ihre Autos auf privater Fläche parken können. Im Rahmen des Verkehrskonzeptes möchte Robin Reindl bei dieser Problematik auch auf das Landratsamt zugehen, das für die Kreisstraße zuständig ist. Da die Tempolimits auf der Strecke wechseln „wäre schon viel geholfen, wenn durchgehend Tempo 30 gelten würde“. Was bislang von der Behörde jedoch immer abgelehnt worden ist. Zudem würde Reindl zwar nicht auf ein generelles Parkverbot setzen, aber an einigen Stellen zum Einscheren.

Ulrich Raisch verwies in diesem Zusammenhang auf ein Beispiel in Stuttgart: „Wenn’s kalt wird, steht in der Königstraße ein Einkaufsbus, da kann man seine Einkäufe hineintun.“

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