Die Gratwanderung zwischen Vorsicht und Furcht sei schwierig. Foto: dpa/Uwe Anspach

Gesamtelternbeirat Marbach reagiert auf Aktion. Kinderschuhprotest war ein Statement einzelner.

Marbach - Der Gesamtelternbeirat (GEB) Marbach und die Mehrheit der Eltern steht hinter den Hygienemaßnahmen in den Kinderbetreuungseinrichtungen und wertschätzt die Arbeit aller Beteiligten, die unter Pandemiebedingungen mit den Kindern arbeiten.“ Mit diesem Statement reagieren der GEB und die Vertreterinnen der Rielingshäuser Kindertageseinrichtungen auf die Kritik, die kürzlich aufgekommen war.

Eltern hatten an der Verwaltungsstelle in Rielingshausen mit Kinderschuhen und Statements gezeigt, dass sie sich wegen der Maskenpflicht und anderer Coronaschutzmaßnahmen um ihre Kinder sorgen (wir berichteten). „In Rielingshausen kämpfen Eltern für die Rechte ihrer Kinder, für ein unbeschwertes, freies, glückliches Kinderleben“, schrieb Jennifer Kroboth damals unter anderem.„Kinder brauchen Mimik und lächelnde Gesichter und keinen Stoff im Gesicht.“

Auf Aktion reagieren

Im Gesamtelternbeirat Marbach haben man sich nun darüber ausgetauscht. Während einer Online-Besprechung kam man zu dem Schluss: „Darauf müssen wir einfach reagieren“, betont die Sprecherin Melanie Oertel im Gespräch mit dieser Zeitung. Denn es sei so, dass ein Großteil der Eltern die Entscheidungen hinsichtlich der Einschränkungen mitträgt.

„Der Kinderschuhprotest vor der Verwaltungsstelle und die dabei aufgestellten Plakate stellen kein offizielles Statement des Gesamtelternbeirates der Kinderbetreuungseinrichtungen dar, sondern es handelt sich dabei um eine private Initiative einiger Eltern“, macht Melanie Oertel klar. Und Gesine Gerstberger-Häußermann, Sprecherin der Rielingshäuser Kinderbetreuungseinrichtungen im GEB, macht klar: „Wir haben von der Schuh-Aktion auch nichts gewusst und erst später davon mitbekommen.“ Zumal sie deutlich macht, dass im Kindergarten ja gar keine Maskenpflicht bestehe.

Unterschiedliche Meinungen

Natürlich sei das komplette Thema schwierig, aber es ist ihr wichtig, dass es sich bei der Aktion um eine kleine Gruppe handle. „Wir akzeptieren das, wollen aber auch klarstellen, dass wir unterschiedlicher Meinung sind.“ Die Gratwanderung zwischen Vorsicht und Furcht sei „für uns alle schwierig und schnell können die Bedenken groß werden, in Protest umschlagen und gegensätzliche Meinungen zwischen Eltern aufwerfen“, heißt es dazu in dem Statement des Gesamtelternbeirats.

Wichtig ist es den Eltern aber auch, zu betonen, dass sie sich bei den Erziehern in allen Kinderbetreuungseinrichtungen „für ihre besondere Arbeit mit unseren Kindern im Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen und auch in der Zeit während der Notbetreuung“ bedanken. „Die Herausforderungen sind groß, die Kinder jeden Tag auf die Hygieneregeln aufmerksam zu machen und ihnen zugleich keine große Angst gegenüber dem Virus zu vermitteln.“