Kroatien ist auch bei Deutschen ein beliebtes Urlaubsziel. Foto: dpa / gms/dpa

Er warnte vor einem Partyurlaub auf Kroatien – und war selbst dort. Verraten hat den tschechischen Epidemiologen Standortangabe seines Tweets. Rastislav Madar wehrt sich nun gegen die Kritik.

Prag - Der Epidemiologe Rastislav Madar ist in Tschechien in die Kritik geraten, nachdem er bei Twitter vor Partyurlaub in Kroatien gewarnt hatte. „Manche scheinen selbst in Pandemie-Zeiten ohne Rücksicht auf den gesunden Menschenverstand feiern zu müssen“, schrieb der Leiter der Corona-Arbeitsgruppe des Prager Gesundheitsministeriums bereits am Montag. Die Standortangabe verriet dabei, dass er die Nachricht aus Kroatien abgesetzt hatte.

Hier der Tweet auf Tschechisch:

Experte: Kroatien-Urlaub kein Geheimnis

Es sei kein Geheimnis, dass er seinen Urlaub in dem Land verbringe, antwortete Madar seinen Kritikern in einem Folge-Tweet. „Es kommt nicht auf den Ort an, sondern auf die Art und Weise“, führte der 47-Jährige an. „Er predigt Wasser und trinkt Wein“, schrieb ein Leser am Dienstag empört auf den Onlineseiten der Tageszeitung „Pravo“. „Soll doch jeder hinfahren, wohin er will, sich aber verantwortungsvoll verhalten“, meinte indes ein anderer.

In Tschechien gab es bis Dienstag 386 Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung, in Kroatien 153. Auf die Einwohnerzahl umgerechnet ist das ungefähr gleich viel. Noch vor wenigen Monaten hatte Tschechiens Ministerpräsident Andrej Babis die Bürger aufgefordert, ihre Ferien in der Heimat zu verbringen. Inzwischen sagte er der Zeitung „Lidove noviny“, er werde im August nach Kreta fliegen - der Urlaub sei bereits gebucht gewesen.