„Von allem, was wir bisher wissen, müssen wir davon ausgehen, dass die Delta-Variante sowohl ansteckender als auch tödlicher ist“, sagte Lauterbach (Archivbild). Foto: dpa/Kay Nietfeld

Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte, äußert sich zu den Gefahren der Deltavariante des Coronavirus. Er bezieht sich auf Daten aus Kanada und England.

Berlin - SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält die Delta-Variante für deutlich gefährlicher als bisherige Mutanten des Coronavirus. „Von allem, was wir bisher wissen, müssen wir davon ausgehen, dass die Delta-Variante sowohl ansteckender als auch tödlicher ist“, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Dies hätten Auswertungen aus Kanada gezeigt. Auch Daten aus England hätten die Hoffnung, Delta wäre zwar ansteckender, aber nicht tödlicher, nicht bestätigt. Der Epidemiologe zeigte sich daher „sehr sorgenvoll für den Herbst“.

Lauterbach sagte, die Delta-Variante könne auch für jüngere Menschen und Kinder schwere gesundheitliche Folgen haben. „Obwohl wir dort keine oder nur sehr wenige Todesfälle erwarten müssen, wird es viele auch schwere Verläufe geben, deren Endergebnis Long Covid auch für Kinder sein kann“, sagte Lauterbach. Patienten mit Long Covid haben auch nach einer Infektion anhaltende Symptome.