Andreas Seiberling, Achim Seiter, Adi G. und Nicola Heinrich (von links) gehen mit gutem Beispiel voran. Foto: Achim Seiter

Das CobbleHoppel muss abgesagt werden. Die Organisatoren haben sich aber etwas einfallen lassen, damit das Bergsprint-Radevent trotzdem in Erinnerung gerufen wird.

Marbach - Dass das stets am 3. Oktober stattfindende Radspektakel „CobbleHoppel“ in diesem Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer fällt, ist bereits seit ein paar Wochen beschlossene Sache (wir berichteten). Eine Entscheidung, die den Organisatoren nicht leicht fiel – wäre doch ausgerechnet die diesjährige Ausgabe auf einen Samstag gefallen. Weshalb das Team vorgesehen hatte, das Bergsprint-Rennen in die Abendstunden zu verlegen, um die Atmosphäre auf der engen, holprigen und steilen Torgasse in der Marbacher Altstadt für Fahrer und Zuschauer noch spezieller werden zu lassen. Das Motto: Put on the red light. Geschaffen worden wäre eine Nachtclub-Atmosphäre, gefahren worden wäre zugunsten von Frauenhäusern.

Doch Pustekuchen. Die nächste Ausgabe des wohl beliebtesten Radevents weit und breit wird erst im kommenden Jahr 2021 starten können. „Da die derzeitige Situation keine Planungssicherheit gewährt, bleibt uns nichts anderes übrig. Der Aufwand und die damit verbundenen erhöhten Kosten für die in diesem Jahr geplante Abendveranstaltung lassen eine kurzfristige Absage einfach nicht zu“, sagt Achim Seiter jetzt in einer Pressemitteilung.

Doch so einfach will sich das Organisationsteam nicht geschlagen geben. Nur mit einer Absage geben sich die vier Mitglieder nicht zufrieden. „Wir wollten nicht ein ganzes Jahr lang untätig sein“, sagt Nicola Heinrich. Und so macht sie gemeinsam mit ihren drei Mit-Organisatoren Achim Seiter, Adrian Gieseler alias Adi G. und Andreas Seiberling aus der Not eine Tugend und bietet Radfreunden eine Alternative an: Jedermann und -frau ist aufgerufen, im Sommer oder frühen Herbst ein ganz eigenes CobbleHoppel auf der Kopfsteinpflaster-Strecke zwischen dem Cottaplatz und dem Torturm in Marbach zu veranstalten.

Die Idee: „Wir möchten, dass sich die potenziellen Teilnehmer, Zuschauer und Fans auf der Original-Strecke bis Ende September fotografieren und uns diese Bilder zukommen lassen. Daraus soll dann eine Collage entstehen“, erklärt Andreas Seiberling das Konzept. Willkommen sind – wie in den Vorjahren – auch bunte Verkleidungen. Sie sind aber kein Muss. Adi G. führt aus: „Viele machen sich jedes Jahr aufs neue Gedanken, in welcher Verkleidung oder mit welchem Velo sie antreten und drücken damit dem CobbleHoppel den so beliebten Stempel zwischen Gaudi und Rennsport auf.“ Das darf also auch diesmal der Fall sein – wenn auch nicht als Teil einer Masse, sondern im kleinen Rahmen. Natürlich darf die Torgasse auf zwei Rädern auch erneut erklommen werden. Was vor allem zählt ist dieses Mal aber das Foto.

Das Orgateam des CobbleHoppels geht da bereits mit gutem Beispiel voran. Es warf sich mit Fliege und Co. in Schale, um sich mit ihren Rädern auf der Torgasse ablichten zu lassen. So möchten sich die vier mit dem Ersatzprogramm nun nicht kleinkriegen lassen. Nicola Heinrich unterstreicht: „Auch wenn wir dieses Jahr nicht wie geplant das CobbleHoppel stattfinden lassen können, so hoffen wir doch mit unserer Aktion in den Gedächtnissen und Herzen zu bleiben und freuen uns dafür umso mehr auf 2021.“