Hendrik Rook (links) und Torsten Bartzsch bei der Unterschrift. Foto: Sandra Brock

Das Projekt der Caritas will Eigentümer und Mieter zusammenbringen. Murr ist jetzt auch dabei.

Murr - Die Gemeinde Murr ist jetzt offiziell beim Projekt Türöffner dabei. Am Freitag unterzeichneten der Bürgermeister Torsten Bartzsch und Hendrik Rook, Leiter Region des Caritas-Zentrums Ludwigsburg, einen entsprechenden Vertrag. „Wir haben über die Gemeinde und unsere Sozialstiftung beschlossen, dass wir die Wohnraumoffensive unterstützen wollen“, so der Bürgermeister Torsten Bartzsch. „Das Thema Wohnungsmangel ist ein großes Problem. Es ist positiv, wie die Caritas reagiert und Menschen, die sich auf dem Wohnungsmarkt schwer tun, unter die Arme greift.“

„Überall Wohnungsleerstand“

Die Caritas startete Ende 2018 mit ihrem Projekt Türöffner, weil „das Thema Wohnen eine immer größere Rolle gespielt hat“, wie Hendrik Rook erklärt. Allerdings: „Zu uns kommen in der Regel Menschen, die für den Wohnungsmarkt nicht so attraktiv sind.“ Auf der anderen Seite gebe es aber überall Wohnungsleerstand, weil Leute aus verschiedenen Gründen nicht vermieten. „Nachvollziehbare Gründe“, sagt Rook. Durch das Projekt versuche man aber, den einen oder anderen zu überzeugen. Und zwar mit der Caritas als verlässlichem Partner, wie Torsten Bartzsch weiter ausführt. Heißt: Der Sozialverband ist der Mieter der Wohnung und kommt beim Vermieter zuverlässig für die monatliche Miete auf. Auch eventuelle Schäden werden übernommen. Die Caritas wiederum vermietet die Wohnungen unter. Zudem sorgt sie für eine soziale Begleitung. Letzteres sei ebenso wichtig, „da die Leute oft nach ganz langer Zeit wieder eine ganz normale Wohnung beziehen“, so Rook. Die Zielgruppe für das Türöffner-Projekt sind eben diese Menschen in prekären Wohnsituationen. Der Leiter des Caritas-Zentrums nennt als Beispiel eine sechsköpfige Familie, die in einer Ein-Zimmer-Wohnung lebte.

Sechsköpfige Familie in Ein-Zimmer-Wohnung

Seit Ende 2018 wurden im Landkreis Ludwigsburg auf diesem Wege 38 Wohnungen angemietet, acht weitere sind im Gespräch. Darunter auch eine in Murr. Klappt es mit der Vermittlung einer Murrer Wohnung an einen Murrer Bürger, unterstützt die Gemeinde das Projekt mit 2500 Euro. Dieser Zuschuss ist zunächst einmal auf zwei Fälle pro Jahr begrenzt. „Das wäre schon ein toller Erfolg“, so Bartzsch. Wenn es mehr werden, werden wir auch bestimmt eine Lösung finden“, ist er sich sicher.