Georg Kobiela und seine Partnerin Elena Ball beim bangen Warten auf das Ergebnis..Barbara Schoenfeld und ihrem Ehemann steht die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Foto: KS-Images.de / Karsten Schmalz

Die Beilsteiner haben parallel zur Landtagswahl auch ihren Bürgermeister gewählt: Zwar erreichte keiner der Kandidaten die erforderlichen 50 Prozent, Georg Kobiela und Barbara Schoenfeld heben sich aber als derzeitige Favoriten heraus.

Beilstein - Vor nicht einmal ganz 14 Tagen saß Patrick Holl noch auf dem Chefsessel im Beilsteiner Rathaus. Nun durfte er selbst als Bürger am Sonntag ein Kreuzchen auf dem Wahlzettel setzen – auch wenn er nicht verraten hat, auf wen der sechs Kandidaten seine Wahl fiel. Für wen die Mehrheit der Bürger sich entschieden hat, davon gibt es nach der Auszählung ein klares Stimmungsbild: Georg Kobiela lag mit 46,88 Prozent vorn, gefolgt von Barbara Schoenfeld mit 31,45  Prozent der Stimmen. „Bronze“ ging an Gottfried Göbbel mit 15,68 Prozent.


Doch bis zum erlösenden Jubel haben die Kandidaten einige Geduld aufbringen müssen. Probleme beim Auszählen der Briefwahl hatten für eine Verzögerung der Ergebnisse gesorgt. Und so saßen die Kandidaten mit Begleiter erst einmal in der Stadthalle, den Blick fest auf das Handy gerichtet, wo im Internet in Echtzeit nach und nach die Stimmen einliefen und die Balken mal weiter wuchsen und wieder absanken. Die Anspannung war fast spürbar – und für Alt-Bürgermeister Patrick Holl noch ein wenig mehr: „Ich fiebere richtig mit, weil ich das Gefühl von 2011 noch kenne.“

Georg Kobiela will im Gespräch bleiben

Für Georg Kobiela dürfte sich dabei schnell Erleichterung eingestellt haben. Nicht nur während der Auszählung, auch am Ende stand sein Name ganz oben: „Ich freue mich über jede einzelne Stimme.“ Zumal die Wahlbeteiligung mit insgesamt 68,3 Prozent auch recht hoch ausfiel, was aber auch an der Landtagswahl gelegen haben könnte. Die kommenden Wochen sehe er als eine Herausforderung – bei der sowohl eine Hol- wie eine Bringschuld zu erfüllen sei: „Ich bin weiter vor Ort und spreche weiter über die Themen, die mir wichtig sind.“ Dabei habe er neben seinen Wählern auch explizit die Nichtwähler im Blick – und sich eines vorgenommen: „Lassen Sie uns im Gespräch bleiben.“

Vier Monate volle Überzeugungsarbeit

Große Freude herrschte schließlich auch bei Barbara Schoenfeld: „Ich habe vor vier Monaten noch niemanden hier in Beilstein gekannt. Das Ergebnis ist ein wahnsinniger Vertrauensbeweis.“ Sie habe in ihrem Wahlkampf in erster Linie auf Haustürgespräche gesetzt, die sie nun bis zum 11. April weiterführen möchte: „Ich bin nämlich noch nicht ganz durch, mir fehlen noch einige Straßen und Häuser.“ Was sie von dem recht hohen Abstand von gut 500 Stimmen zu ihrem Mitbewerber hält, wurde sie im MZ-Wahlstudio gefragt. Darüber habe sie sich bislang nicht wirklich Gedanken gemacht, „sondern sich über jede Stimme gefreut.“ Dafür aber über ein konkretes Projekt, das sie bald angehen möchte: einen Antrag für die Umgehungsstraße. Die hat sie sich als Ziel für 2025 auf die Agenda gesetzt.

Ziel hat sich nicht erfüllt

15,68 Prozent – ein Ergebnis, das bei dem Drittplatzierten Gottfried Göbbel für Enttäuschung sorgte, wie dieser zugibt: „Ich habe mir definitiv ein anderes Ziel gesetzt.“ Sein Ziel sei vielmehr bei 20 Prozent „plus x“ angesetzt gewesen, weshalb er nun eine Nacht darüber schlafen wolle, ob er weiter für das Bürgermeisteramt kandidieren wolle: „Die Punkte, für die ich stehe, sind wohl nicht angekommen.“ Er sehe sich als ein bürgerlicher Kandidat, der sich für alle Altersschichten einsetzen wolle.

Themen wichtiger als die Person

Björn Mischiok erreichte mit 3,78  Prozent den vierten Platz auf dem „Bürgermeister-Treppchen“. Enttäuscht ist er darüber aber nicht – denn das Amt an sich war für den Beilsteiner und seine Kandidatur tatsächlich eher zweitrangig: „Es ging darum, meine Themen rüberzubringen.“ Dazu gehöre unter anderem der extreme Verkehr in der Hauptstraße. Ob er weiter im Rennen bleibt, darüber habe er noch keine Entscheidung getroffen. Ihm sei eher wichtig, „dass es jemand wird, der Bezug zu Beilstein hat“.

Samuel Speitelsbach und Ulrich Raisch erreichten unterdessen die exakt gleiche Anzahl an Stimmen: Sie konnten jeweils 16  Beilsteiner und damit 0,49 Prozent von sich überzeugen.

Kommentar zum Ergebnis:
"Zu erwarten"

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