Björn Mischiok (rechts) mag die Aussicht vom Wartkopf auf Beilstein. Foto: KS-Images.de

Serie zur BM-Wahl in Beilstein: Björn Mischiok möchte Verbesserung bewirken, ohne sich zu wichtig zu nehmen

Beilstein - Eine Familie sitzt gemütlich beisammen und genießt die Aussicht. Zwei Radfahrer schwingen sich gerade wieder in den Sattel, um ihre Rast zu beenden. Es ist ein beliebtes Ausflugsziel, das Björn Mischiok für unser Treffen ausgesucht hat. Auch inmitten der Woche. Hoch oben vom Wartkopf hat man eine prächtige Sicht auf Beilstein. Der Stadt, in der Björn Mischiok wohnt und in der er Bürgermeister werden möchte. Da wir uns oberhalb der Weinberge befinden, ist es auch das passende Ambiente, in dem der 44-Jährige einen Lemberger Rosé mit zwei Weingläsern aus seinem Korb holt. Zum Wohl!

Björn Mischiok erlebt spannende Tage. Der Wahlkampf ist eine „komplett neue“ Erfahrung für ihn. Er gewann den Eindruck, dass es in diesen Zeiten vor allem darum gehe, zu lernen, sich virtuell präsentieren zu können. „In der Stadthalle vor hunderten Menschen zu sprechen, wäre sicherlich noch mal ein anderes Gefühl“, weiß er. Das Redenhalten gehört bislang nicht zu seinem Tagesgeschäft und sei ungewohnt. Ihm sei klar, dass die Videos mancher Mitbewerber bei der städtischen Kandidatenvorstellung professioneller rübergekommen seien. „Es war mir aber wichtig, meine Themen anzusprechen.“

Liste mit Verbesserungsideen ist lang

Im Gespräch vermittelt er auch recht schnell den Eindruck, dass es ihm mit seiner Kandidatur weniger um sich geht – weshalb er auch keine Wahlplakate aufgehängt hat. Sondern um die Stadt. Seine Liste an Vorhaben, mit denen er Verbesserungen herbeiführen möchte, ist lang. Oben auf ihr steht eine Umgehungsstraße, während die Durchfahrtsstraße Fußgängern und Radlern vorbehalten sein soll. „Natürlich habe ich meine Ansichten. Aber wenn es dafür keine breite Mehrheit in der Bevölkerung gibt, akzeptiere ich das. Dafür leben wir in einer Demokratie.“ Um wichtige Entscheidungen zu treffen, möchte er auf Bürgerentscheide setzen. Immer, wenn eine bestimmte Investitionssumme anfällt. „Die Bürger müssen da mit einbezogen werden“, ist er überzeugt. Zum Beispiel was einen Kita-Neubau oder den Standort des Seniorenheims angehe.

Seine Stärke, die er mitbringt, sei seine ruhige und sachliche Art. Er sei niemand, der sich provozieren lasse. Darüber hinaus sei es das Vermitteln zwischen Parteien. Er höre sich die Meinungen an und versuche, eine Lösung zu finden, mit der alle Beteiligten möglichst zufrieden sind und die allen gerecht wird. Erfahrung in dieser Richtung sammelt er seit acht Jahren als Fußball-Schiedsrichter des TGV Beilstein. Früher hatte Mischiok gekickt, dem Sport ist er auf diese Weise treu geblieben.

Seit 13 Jahren in Beilstein wohnhaft

In Beilstein lebt Mischiok seit 13 Jahren, die Stadt habe er in diesen Jahren sehr lieb gewonnen. Obwohl er an der Hauptstraße lebt und das Verkehrsproblem täglich zu spüren bekommt. Wobei eine Beziehung zur Stadt schon vorher bestanden hatte. Aufgewachsen in Oberstenfeld, wo er bei der Weinlese und Apfelernte half, besuchte er eine Zeit lang das Herzog-Christoph-Gymnasium, bevor es fürs Fachabitur nach Heilbronn ging. Durch seine Besuche im Beilsteiner Jugendhaus, die er nach der HCG-Zeit fortsetzte, habe er eine Verbindung zur Stadt aufgebaut. „Beilstein ist klein, ländlich und liegt in einer wunderschönen Natur.“

Bislang geht Mischiok, der Informationsmanagement studiert hat, einem Bürojob nach, bei dem er Dokumente für Firmen archiviert und sie den Kunden online aufbereitet zur Verfügung stellt. Für seinen Job nimmt er derzeit eine Anfahrt von 70 Kilometern auf sich. Immerhin: Er arbeitet dort zusammen mit seiner Frau, was diesen Umstand erleichtert.